“Die Sanktionen gegen Russland werden wir als Europäische Union zum Jahrestag des Kriegsbeginns noch einmal verschärfen”, sagte Scholz mit Blick auf die Beratungen auf dem EU-Sondergipfel am Donnerstag in Brüssel und den Jahrestag des russischen Überfalls auf die Ukraine am 24. Februar 2022.

Deutschland gehöre zu den finanziellen Hauptunterstützern der Ukraine. “Auch bei der Lieferung von Waffen und Munition liegen wir in Kontinentaleuropa weit vorne”, betonte Scholz angesichts der Debatten etwa um Panzerlieferungen und Kritik aus Osteuropa. Das höchste Gut der westlichen Staaten sei der Zusammenhalt. “Was unserer Geschlossenheit schadet ist ein öffentlicher Überbietungswettbewerb nach dem Motto: Kampfpanzer, U-Boote, Flugzeuge – wer fordert noch mehr?”, warnte der deutsche Kanzler zugleich.

NATO darf keine Kriegspartei werden

In Anspielung auf Politiker der Ampelkoalition aus SPD, Grünen und FDP kritisierte Scholz zudem “markige innenpolitische Statements und Kritik an Partnern und Verbündeten auf offener Bühne”. Dissonanzen und Spekulationen über mögliche Interessenunterschiede nutzten allein dem russischen Präsidenten und dessen Propaganda.

Scholz betonte erneut, dass die NATO bei aller Hilfe für die Ukraine keine Kriegspartei werden dürfe. Man werde sich bei Waffenlieferungen weiter sehr eng mit den Partnern abstimmen. Der Ukraine sagte er erneut eine spätere EU-Mitgliedschaft zu.