Die Schweiz setzt ihre Teilnahme am Flüchtlingsprogramm der Vereinten Nationen aus. Nach der Ankunft von Tausenden Geflohenen aus der Ukraine seien die Aufnahmekapazitäten derzeit ausgeschöpft, erklärte der Sprecher des Staatssekretariats für Migration, Lukas Rieder. Migranten aus andren Ländern zeigen die Schweizer nun die Stopptafel. Betroffen davon sind auch von der UNO ausgesuchte “besonders schutzbedürftige Flüchtlinge”.

7 von 10 Flüchtlingen kamen 2022 aus der Ukraine

„Das Programm wird nicht infrage gestellt, allein die Aufnahmen werden vorübergehend ausgesetzt“, hieß es weiter. Rieder bestätigte damit entsprechende Berichte der „NZZ am Sonntag“ und der Zeitung „Le Temps“. Auf dem Asylsystem der Schweiz laste ein „hoher Druck“, besonders bei der Anzahl von Unterkünften und dem Personal.

Die Schweiz (8,7 Millionen Einwohner) wollte bis 2023 insgesamt 1820 schutzbedürftige Flüchtlinge aufnehmen. Bis Mitte Dezember seien im Zuge des Programms 641 Menschen untergebracht worden, weitere 400 würden bis März 2023 aufgenommen, teilte Rieder mit. Alle weiteren müssten nun aber erst einmal warten. Der Zeitung „Le Temps“ zufolge kommen die von der UNO ausgewählten schutzbedürftigen Flüchtlinge aus Afghanistan, Syrien und dem Sudan. Seit Jahresbeginn haben insgesamt 100.000 Migranten einen Asylantrag bei den Eidgenossen gestellt, darunter 70.000 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine.

Auch Schweden muss die Notbremse ziehen

Auch Schweden vollzieht aktuell einen radikalen Schwenk in ihrer Asylpolitik: Die konservative Regierung plant Transitzentren im Ausland. Erwünscht sind darüber hinaus nur mehr qualifizierte Arbeitskräfte – der eXXpress berichtete.