Schlepper nutzen gezielt den Krieg in der Ukraine. Im Fahrwasser der größten Vertriebenenkrise seit dem zweiten Weltkrieg versuchen sie, Geschäfte mit Migranten aus Afrika und Asien zu machen. “Sie machen Werbung in den Flüchtlingslagern, beispielsweise im Irak oder in Pakistan, mit der falschen Behauptung, die EU sei wieder offen für Migranten”, so Innenminister Karner in einem Interview mit “Welt”.

Karner: "Die organisierte Schlepper-Mafia ist zurück"

Die perfiden Versprechungen und Lügen: Die Menschen könnten in Europa sofort arbeiten und eine Wohnung erhalten, verspricht die Mafia ihren “Kunden”. Das sei natürlich falsch, da das laut EU-Recht nur für Geflüchtete Ukrainer gelte, so Karner. Der Innenminister macht klar: Die organisierte Schleppermafia ist zurück – und wir müssen ihr einen Riegel vorschieben.

Die Schlepper-Mafia nutzt den Krieg in der Ukraine für ihre Geschäfte

Anträge sollten künftig in Drittstaaten geprüft werden

Das der Kampf gegen illegale Migration und die Schlepper-Mafia auch erfolgreich sein kann, bewiesen heimische Polizisten erst vor wenigen Wochen. So gelang es, den Kopf einer Schlepperbande in Rumänien zu verhaften. Diese Bande hat mehr als 36.000 Menschen geschleppt und dabei 152 Millionen Euro kassiert. Zwei Menschen sind bei Schleppungen erstickt und auch die Schüsse auf Grenzsoldaten des Bundesheers im Burgenland gehen auf das Konto der Verbrecher. eXXpress berichtete.  “Für diese Banden sind Menschenleben nichts wert”, konstatiert Karner.

Angesichts des steigenden Drucks auf das heimische Asylsystem durch Bewerber mit geringen Chancen auf Verbleib, meint Karner. “Es wäre eine gute Lösung, künftig Migranten von der EU in Drittstaaten zurückzuschicken und dort ihre Asylanträge prüfen zu lassen. Wer nicht schutzberechtigt ist, muss wieder in sein Herkunftsland zurückkehren. Wer einen Anspruch auf Asyl hat, bekommt Schutz in der EU”.

Die Polizei hat eine internationale Organisation zerschlagen, die in großem Ausmaß Migranten von Ungarn nach Österreich gebracht hat. Insgesamt 205 Menschen wurden in Österreich, der Slowakei, Tschechien und Rumänien festgenommen.