Innenminister Karner gab heute bei einer Pressekonferenz einen Überblick über die momentane Migrationslage in Österreich. “Unser Fokus auf Schlepperaktivitäten ist verstärkt” sagt der ÖVP-Politiker. Schlepperei ist die “lukrativste Form des Menschenhandels.” Diese Kriminellen würden gegenüber den potentiellen Kunden auch wie vor behaupten, “dass die Grenzen offen sind.”

Ja, es werden mehr Asylanträge gestellt"

“Ja, es werden mehr Schlepper aufgegriffen, ja, es werden mehr Asylträge gestellt”. Viele der Antragsteller hätten allerdings keine Chance auf Asyl. “Dazu gehören Asylwerber aus Tunesien, Pakistan, der Türkei.” Bis Ende Mai seien 22.000 Asylangträge gestellt worden, das sei ein Plus von 150 Prozent gegenüber 2021 – schon damals gab es einen Anstieg zum Vorjahr um 170 Prozent.  Für sogenannte Wirtschaftsflüchtlinge habe man mittlerweile Schnellverfahren etabliert, welche innerhalb von 72 Stunden den Asylanspruch prüfen. Auch entziehen sich immer mehr Personen ihren Asylverfahren und tauchen unter. “6000 Antragsteller haben sich dieses Jahr bereits ihrem Verfahren entzogen, das ist ein Plus von 400 Prozent und ein Indiz dafür, dass es Wirtschaftsflüchtligne sind”, sagt der Innenminister.

400.000 Ukrainer sind in Statistik nicht berücksichtigt

Um die Anstürme auf die österreichischen Grenzen in den Griff zu bekommen, präsentierte Karner ein Maßnahmenpaket. Dazu gehören der Schutz der Außengrenzen zu Afrika, der Schutz der EU-Grenzen im Westbalkan und der Schutz der nationalen Grenzen zu Slowenien, Ungarn oder der Slowakei. Interessant: Die ukrainischen Kriegsflüchtlinge sind in der Statistik nicht berücksichtigt. Von ihnen reisten seit Kriegsbeginn knapp 400.000 Personen nach Österreich ein.