Ein Tornado hat am Donnerstag im Südosten Tschechiens eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Nach einer ersten Schätzung der Feuerwehr gibt es über 200 Verletzte, die Zahl der Toten lässt sich nach Aussage der Einsatzkräfte noch nicht beziffern. In mehreren Dörfern wurden Dächer abgedeckt, Fensterscheiben zerstört und Autos umhergeschleudert, berichtete der Fernsehsender CT am Donnerstagabend. Mehrere Busse sind bei dem Unwetter in Südmähren umgestürzt.

Bürgermeister: "Der halbe Ort wurde dem Erdboden gleichgemacht"

Alle verfügbaren Einsatzkräfte sind auf dem Weg in die Region, sagte Innenminister Jan Hamacek. Mehrere Rettungsstaffeln mit Hunden waren auf dem Weg, um in Gebäuden nach Verschütteten zu suchen.

Innenminister Karl Nehammer bietet Hilfe aus Österreich an

Menschen gehen an beschädigten und zerstörten Gebäuden in Hrusky vorbeiAPA/AFP/Radek Mica

Der stellvertretende Bürgermeister des Dorfes Hrusky sagte der Agentur CTK, dass der halbe Ort dem Erdboden gleichgemacht worden sei. In den Verwaltungsbezirken Breclav und Hodonin fielen, Berichten in den sozialen Medien zufolge, Hagelkörner von der Größe von Tennisbällen. Die Autobahn D2, die von Brünn (Brno) nach Breclav führt, war nicht befahrbar, weil Hochspannungsleitungen auf die Fahrbahn gestürzt waren. Aus Österreich waren Rettungshubschrauber sowie mehrere Fahrzeuge des Roten Kreuzes, darunter ein Notarzteinsatzfahrzeug, auf dem Weg. Auch die benachbarte Slowakei bot Hilfe an.(APA/dpa)

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Bundeskanzler Kurz drückt sein Mitgefühlt aus

“Unser Mitgefühl gilt den Opfern und den Familien der Opfer”, sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am EU-Gipfel in Brüssel zu den Vorfällen. Kurz dankte in den frühen Morgenstunden des Freitag den österreichischen Einsatzkräften, die grenzüberschreitend tätig seien und versuchten, einen Beitrag zu leisten. Der tschechische Regierungschef Andrej Babis ließ mitteilen, dass er wegen des Wetters in Europa nicht mit dem Flugzeug aus Brüssel zurückkehren könne, wo er ebenfalls am Gipfel teilnimmt.