So mies war die Stimmung in Deutschland schon lange nicht mehr. Nicht weniger als 85 Prozent der Deutschen sind wegen der Situation in ihrem Land besorgt – bloß elf Prozent sind zuversichtlich. Mit der wirtschaftlichen Lage in Deutschland sind derzeit auch nur 20 Prozent der Menschen zufrieden. Vor einem Jahr waren es noch drei Mal so viele (59 Prozent). Diese dramatische Grundstimmung geht aus der jüngsten Umfrage „Deutschlandtrend“ hervor, die von ARD und WELT in Auftrag gegeben wurde. Und laut „Deutschlandtrend“ war die Stimmung der Deutschen seit der allerersten Erhebung 1997 noch nie so schlecht.

Zwei Drittel der Deutschen mit Regierung unzufrieden

Der Pessimismus der Deutschen ist nicht zuletzt der entfesselten Inflation und dem herumgeisternden Schreckgespenst der Arbeitslosigkeit geschuldet. Sechs von zehn Befragten befürchten, dass die massive Preissteigerung sie finanziell überfordern könnte, jeder Fünfte sorgt sich um seinen Job. Und mehr als die Hälfte der Deutschen (53 Prozent) rechnet damit, dass es ihnen in einem Jahr schlechter gehen wird als heute. Da verwundert es kaum, dass die allgemeine Katerstimmung im Land sich auch auf die Bewertung der Regierung niederschlägt.

Und wie! Zwei Drittel (68 Prozent) der Deutschen sind mit der Arbeit der Regierung von Olaf Scholz (SPD, Grüne und FDP) unzufrieden. Nur ein Viertel der Befragten bewertet die Bemühungen der Regierung, die Energieversorgung im Land zu sichern, als positiv. Und nur ein Fünftel hält die angekündigte Entlastung bei den Energiepreisen und der Wirtschaft für ausreichend. Entsprechend schlecht ist auch die Beurteilung der Regierungsmitglieder. Inzwischen kann sich kein Regierungsmitglied über ein mehrheitlich positives Urteil freuen. Kanzler Olaf Scholz (SPD) dümpelt bei matten 34, Wirtschaftsminister Habeck bei ebenso müden 38 Prozent Zustimmung.