Schon der Vorgang selbst war grauenvoll, doch die Reaktion der französischen Staatsbahn brachte das Fass zum Überlaufen: In Frankreich gingen die Wogen hoch, nachdem im Bahnhof Montparnasse eine entlaufene Hauskatze von einem Zug absichtlich überfahren worden war.

Kater “Neko” war mit seiner Besitzerin und deren Tochter Melaina (15) im Bereich des Bahnsteigs unterwegs, als “Neko” aus seiner Transporttasche ausbüxte und sich im Gleisbett versteckte. 20 Minuten lang versuchte die Katzenhalterin verzweifelt, den bereitstehenden Zug an der Abfahrt zu hindern. Doch der Lokführer nahm keine Rücksicht und fuhr los. Der Kater wurde überrollt: “Wir haben gesehen, wie er in zwei Hälften zerschnitten wurde”, sagte Melaina unter Tränen.

Die Bahn reagierte herzlos: “Das ist doch nicht unser Problem – und außerdem handelt es sich nur um eine Katze.” Später korrifgierte die SNCF: “Wir bedauern den Vorfall, aber die Katze konnte nicht gerettet werden, da das Betreten der Gleise wegen der Gefahr eines Stromschlags strengstens verboten ist”, ließ sie verlautbaren.

Frankreichs Innenminister Gerald Darmanin wetterte in einem TV-Interview: “Ich bin besonders schockiert, wie die Bahngesellschaft den Fall gehandhabt hat.” Er kündigte strafrechtliche Ermittlungen an und die Schulung der Mitarbeiter auf allen 4000 französischen Bahnhöfen für ähnlich gelagerte Fälle.