480 Forint – umgerechnet 1,22 Euro – kostet ein Liter Benzin in Ungarn. Das hat einen beispiellosen Tank-Tourismus bei Österreichern und Slowaken ausgelöst. Groß war die Enttäuschung, als die ungarische Regierung am Donnerstag eingeschritten ist: Ohne ungarisches Kennzeichen kostet künftig der Liter den üblichen Marktpreis von 700 Forint, umgerechnet 1,79 Euro – der eXXpress berichtete.

Dass Ungarns verbilligter Spritpreis auch Österreicher anlocken würde, war wenig überraschend. Allerdings hat das zu einigen Exzessen geführt, wie ein Vertreter der ungarischen Regierung nun dem eXXpress berichtet.

Einige machten mit verbilligtem Sprit ein Geschäft

Bis zu neun Mal am Tag (!) sind einige Autofahrer über die ungarische Grenzen gefahren, um neuerlich zu tanken. Zurückgekehrt nach Österreich haben sie das billiger erworbene Benzin bzw. Diesel hier verkauft. Mit anderen Worten: Von Ungarns amtlichem Spritpreis profitierten nicht nur sämtliche Autofahrer im In- und Ausland, daraus machten einige auch ein Geschäftsmodell und verdienten tagaus, tagein daran.

Ergebnis: Ungarische Tankstellen an der Grenze waren zunehmend blockiert, zum Leidwesen der einheimischen Bevölkerung. Beschwerden von Ungarn aus der Grenzregion häuften sich. Immer mehr Einheimische waren verärgert über die “Sprit-Pendler”, von denen sie sich ausgenützt fühlten. Nun ist die ungarische Regierung eingeschritten.