“Es riecht nach Bier und nach Heringskäse und nicht nach Desinfektionsmittel, die Pandemie ist
vorbei und die FPÖ ist geblieben“, meinte der FPÖ-Chef vor 2000 Gästen in der Jahn-Turnhalle in Ried im Innkreis. Dann attackierte Herbert Kickl den Bundespräsidenten: Van der Bellen sei “der größte Demokratie- und Staatsgefährder” und müsse des Amtes enthoben werden. Und der FPÖ-Chef sagte, er wolle “der senilen Mumie in der Hofburg bis zur Wahl die Flausen austreiben”.

Ebenso heftig ging es gegen den Kanzler und andere Politiker: Karl Nehammer würde eine “Rede zur Lage der Nation” halten, obwohl er selbst die größte “Plage der Nation sei”, reimte Kickl. Und die ÖVP sei “süchtig”, ihre “Beschaffungskriminalität ist die Korruption”. Die FPÖ werde die ÖVP bei der Wahl “auf einen kalten Entzug schicken”.

Wiens SPÖ-Bürgermeister Michael Ludwig sein “kein roter Wunderwuzzi”, sondern nur ein “roter Wuzzi”, Gesundheitsstadtrat Peter Hacker ein “Impf-Quasimodo”. Auch das Telefonat von Ludwig mit einem falschen Klitschko kam in der Rede vor: Bald werde Ludwig allen erzählen, er habe “mit Barack Obama telefoniert – dabei war’s Roberto Blanco”.

War in Ried im Innkreis in Fahrt: Herbert Kickl

Kickl will weiter mit Kritik an der Corona-Politik punkten

Harte Sager von Kickl dann auch zur Corona-Politik: Er “als Schwurbler” kritisiert den Vorschlag Nehammers für eine Versöhnungskonferenz. Dass die Regierung nun zurückrudere, habe nur damit zu tun, dass ihr “der Allerwerteste auf Grundeis geht”.

Mittlerweile hätten “alle bemerkt, dass sie von dieser Regierung belogen wurden. Da kann es keine Versöhnung geben.” Die anderen Parteien und viele Medien hätten sich mit “Psychoterror an den Menschen vergangen” in der Pandemie. “So etwas wird von uns nicht verziehen”, sagt Kickl.

Dann zieht er sein Resümee über die Corona-Zeit: Schon Ende 2020 habe man gewusst, dass Corona nicht gefährlicher sei als eine Grippe. Wenig später sei klar gewesen, dass die Impfung nicht vor einer Ansteckung schütze. Die Pandemiepolitik sei “eine riesige Verarschung” gewesen, die Bundesregierung bestehe aus “Corona-Verbrechern”.

Breitseite gegen das geplante ORF-Inkasso

Deftige Kritik setzte es auch für den ORF und die neuen Inkasso-Pläne über eine neue ORF-Steuer. Herbert Kickl in Ried: Die drei Buchstaben ORF stünden für Organisierte Regierungs-Fakenews. Die Regierung möchte jetzt den Staat als Inkasso-Büro für den ORF verwenden, die Arbeiter müssten Luxusgagen für die ORF-Bosse finanzieren. Generaldirektor Roland Weißmann würde 400.000 Euro pro Jahr kassieren, wie zuvor Ex-Boss Alexander Wrabetz.

Mehr müsse er über den Zustand des ORF und der SPÖ nicht verlieren, wenn Wrabetz nun ein Hoffnungsträger der Sozialdemokratie sei.

Offenbar Feindbild von Kickl: Bundespräsident Alexander Van der Bellen (79)