Nicht wirklich einen Beitrag zur Deeskalation im Konflikt zwischen den Freiheitlichen mit dem Bundespräsidenten lieferte jetzt Herbert Kickl bei der Wahlkampf-Schlussveranstaltung der FPÖ. Der Freiheitlichen-Chef reagierte nun nochmals auf die Aussagen des Staatsoberhaupts, dass er sich sehr gut überlegen würde, Kickl als Kanzler zu tolerieren, wenn die FPÖ nach der nächsten Nationalratswahl stimmenstärkste Partei wäre. Kickl wörtlich: “Van der Bellen hat offenbar vergessen, dass er Präsident einer demokratischen Republik ist, in der das Recht vom Volk ausgeht! Er ist nicht Kaiser einer Monarchie.”

Und der FPÖ-Chef meinte auch: “Wenn hier jemand ein Problem mit der Neutralität hat, dann sind das nicht wir, sondern unser Bundespräsident. Bei uns hat der Wähler das letzte Wort und entscheidet darüber, wer eine Regierung bildet oder anführt. Der Wähler ist der Einzige, der das bestimmt. Für mich ist die Aussage unseres Bundespräsidenten reine Willkür. Damit es besser klingt, beruft er sich auf sein Gewissen. Ich werde ihm demnächst eine Ausgabe der Verfassung schicken und die wichtigen Stellen blau anstreichen.“

Will Herbert Kickl nicht als Kanzler: Bundespräsident Alexander Van der Bellen.

Kickl sieht "Bannstrahl der Eliten"

Das Problem in diesem Konflikt liege bei Van der Bellen, meinte Kickl: “Wenn man ein kritisches Wort sagt, dann trifft einen der Bannstrahl der Eliten, dann soll man auf die Oppositionsbank verbannt werden. Aber wenn Politiker das eigene Land an die EU ausverkaufen wollen, wenn man Neutralität und das Veto-Recht verlieren soll, wenn man für alle Pleiteländer zahlen soll, dann ist das alles kein Problem nach Ansicht Van der Bellens. Ja, was ist denn das für ein Staatsoberhaupt?“

im Streit: Herbert Kickl und Alexander Van der Bellen