“Wenn man über 100 Seiten starke Anordnugn der Justiz liest, denkt man, man liest einen Krimi,“ sagte der FPÖ-Klubchef heute vor der Medienvertreter. Seiner Meinung nach hätte der “innerste Zirkel der Berater von Kanzler Kurz”  die Macht an sich gerissen. Diese hätten die Österreicher “generalstabsmäßig unter Missbrauch von Steuergeld in die Irree geführt und getäuscht”. Die „türkisen Täter“, damit spielte er auf die Spitzenpolitiker der Volkspartei an, hätten sich als Gralhüter des neuen Stils und Saubermänner dargestellt.

"Nicht geeignet für höchstes Amt"

Es brauche nun einen Prozess der Reinigung im Land und eine lückenlose Aufklärung. Für ihn sei seit gestern allerdings klar: “Kurz IST weg.” Er frage sich, welche Farbe sich die ÖVP nach dem Abgang des Kanzlers als nächstes geben würde. Kickl zeigte aber auch Verständnis für Kurz: “Auch für ihn gilt die Unschuldsvermutung.” Das gestrige Statement des Kanzlers zeige für ihn aber auch, “dass er für das höchste Amt im Staat einfach nicht geeignet ist.”

Van der Bellen soll selbe Maßstäbe wie 2019 anlegen

Erstaunlicherweise dankte Kickl dem Bundespräsidenten Alexander van der Bellen (Grüne), dieser habe “zumindest indirekt” Stellung zu den Vorwürfen bezogen und Kante gezeigt. Er sei sehr gespannt auf das für heute Abend anberaumte Gespräch mit ihm, werde Van der Bellen aber bitten, die selben Maßstäbe anzulegen wie 2019 im Zuge der Ibiza-Affäre. Er betonte auch, dass er und die FPÖ schon damals davor gewarnt haben, dass sich das System Kurz in eine korrupte Richtung entwickeln würde.

Anständige ÖVPler müssen sich endlich distanzieren

Kickl beteuerte aber trotz aller Kritik, es gäbe “durchaus anständige ÖVP-Politiker, die genauso wie die österreichischen Wähler vom System Kurz hinters Licht geführt worden sind.” Es sei nun allerdings an der zeit, Stellung zu beziehen. Wer sich allerdings jetzt nicht vom “türkisen Korruptionssystem” distanziere, für den sei “der Sauberkeitszug abgefahren.”

Hintermänner sind Marketingexperten

Als Drahtzieher und wichtigste Hintermänner nannte der FPÖ-Klubobmann die Marketingmanager Stefan Stieren, Axel Melchior, Gerald Fleischmann und Bernhard Bonelli. Diese seien der “Vorstand des türkisen Unternehmens für politischen Erfolg.” Er zitierte auch aus dem Buch “Inside Türkis.”

Auch FPÖ bringt Misstrauensantrag ein

Auch die FPÖ bringt am Dienstag einen Misstrauensantrag gegen “das System Kurz und alles, was dazugehört” ein. Dies sei eine “notwendige Sofortreaktion” Die ÖVP solle nun endlich an ihren eigenen Taten gemessen werden.