Nelson Piquet steckt in Schwierigkeiten. Eine verbale Entleisung in einem Interview gegen Lewis Hamilton hat für ihn nun ein juristisches Nachspiel. Am Montag (Ortszeit) wurde diesbezüglich in seiner Heimat Brasilien eine Untersuchung angeordnet. Der dreimalige Formel-1-Weltmeister habe sich rassistisch und homophob geäußert. Piquet wurde sogar von diversen Menschenrechtsorganisationen angezeigt. Sie forderten ihn sogar zu einer Zahlung von umgerechnet 1,86 Millionen Euro auf. Auch drei Parlamentsabgeordnete hatten eine offizielle Beschwerde gegen den Brasilianer (69) eingelegt.

Laut der Nachrichtenagentur AP hat der ehemalige Formel-1-Fahrer nun 15 Tage Zeit, um seinen Fall dem Bundesgerichtshof vorzutragen. Rassistisches Handeln und rassistische Äußerungen können in Brasilien mit bis zu fünf Jahren Haft bestraft werden. Piquet wies einen rassistischen Hintergrund zurück und sieht sich fehlinterpretiert.

Piquet relativierte seine Aussagen

Im Gespräch mit “motorsports” bezeichnete die Formel-1-Legende Lewis Hamilton als “kleinen Ne***”, als er auf den Unfall zwischen dem Mercedes-Piloten und Max Verstappen in Silverstone 2021 angesprochen wurde. Beim Beschreiben der Szene beleidigte der Brasiliener Hamilton übel. “Der kleine Ne***r stellt das Auto so hin, weil er keine Chance hatte, in dieser Kurve zwei Wagen zu überholen. Es ist ein Witz! Er hat Glück, dass es nur Verstappen erwischt hat,” tobte Piquet im Interview.

Später entschuldigte er sich für die Aussagen und bat um Verzeihung. “Was ich gesagt habe, war unbedacht, und ich wehre mich nicht dagegen, aber ich möchte klarstellen, dass es sich bei dem verwendeten Begriff um einen handelt, der weithin und historisch betrachtet im brasilianischen Portugiesisch umgangssprachlich als Synonym für “Kerl” oder “Person” verwendet wird, und nie beleidigend gemeint war”, hieß es in seiner Stellungnahme.

“Ich würde das Wort, das mir in einigen Übersetzungen vorgeworfen wird, niemals verwenden. Ich weise jede Vermutung entschieden zurück, dass ich das Wort mit dem Ziel verwendet habe, einen Fahrer wegen seiner Hautfarbe herabzusetzen”, betonte Piquet.