Nach Ansicht der deutschen Wohnministerin Klara Geywitz (46, SPD) leben viele Bundesbürger in zu großen Häusern oder Wohnungen. Beim Klimaschutz sei sämtlicher Fortschritt der vergangenen Jahre aufgefressen worden, „weil der Flächenkonsum pro Person immer mehr steigt“, wird Geywitz in der „Bild“ zitiert. Geywitz musste nachschießen, dass es keinen Zwang geben werde, aber eine Debatte darüber sehr ihr „ganz, ganz wichtig“.

Zu große Wohnungen sind ihr ein Dorn im Auge

Im Schnitt wohnt laut Statistischem Bundesamt jeder Deutsche auf 47,4 Quadratmeter. Die durchschnittliche Wohnungsgröße liegt bei 92 Quadratmeter und 4,4 Zimmern. Das ist der Ministerin offenbar ein Dorn im Auge.

Koalitionspartner rügt Ministerin

Sogar von ihrem eigenen Koalitionspartner FDP wurde Geywitz dafür heftig gerüffelt. „Ich halte nichts davon, den Menschen vorzuschreiben, wie sie zu wohnen haben. Das Klima interessiert sich nicht dafür, wie groß die Fläche ist, auf der jemand wohnt, sondern wie viel CO₂ ausgestoßen wird“, sagt der FDP-Fraktionsvorsitzende im Deutschen Bundestag, Christian Dürr (45).

Wohnungsnot in Deutschland ist groß

Die Oppositionsparteien der Union sind so richtig empört. CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt (52) spricht bei dem Geywitz-Vorstoß gar von einer „Vorstufe zum Klimasozialismus“.

Hintergrund der Debatte ist die Wohnungsnot in Deutschland. Mit 400.000 neuen Wohnungen rechnet die Ministerin, auch hier kommt heftiger Widerspruch aus der Praxis: Der Wohnungsbau-Verband korrigierte die Ministerin, dass lediglich mit 250.000 Wohnungen zu rechnen sei.