In der “Wien heute” äußert sich Klimaaktivistin und Sprecherin des Klimavolksbegehrens Katharina Rogenhofer skeptisch zur Realisierung des EU-Vorsatzes bis 2040 klimaneutral zu werden. Ihre pessimistische Haltung bezieht sich vor allem auf den umstrittenen Diskurs rund ums Autofahren. Neben ihrer Kritik bezüglich der geplanten S1-Verlängerung mit Lobautunnel, wird ebenfalls die Debatte um die Parkraumausweitung wiederentfacht (eXXpress berichtete). 

Wiener sollen kein Auto haben

So befürwortet die Klimaaktivistin die Umsetzung des flächendeckenden Parkpickerls: „Es ist gut, das flächendeckend zu machen, weil dann ist der Platz zumindest nicht mehr gratis“. Sie verweist auf die Wiener Bevölkerung von denen viele kein Auto besitzen sollen. Die Kraftfahrzeugstatistik der Statistik Austria zeigt allerdings ein anderes Bild. Die Nachfragetendenz nach Autos steigt, und daraus folgend, der Parkplatzbedarf ebenfalls. 

Höhere Exklusivität beim Autofahren

Eine Begründung für die geplante Ausweitung der Parkzone auf das gesamte Wiener Stadtgebiet stellt der Klimaschutz und die Verkehrsberuhigung dar. In Anbetracht der stets wachsenden Anzahl von PKW-Besitzern und dem damit einhergehenden Bedarf an Parkplätzen führt die Preiserhöhung von Parkpickerl zwar möglicherweise zu weniger Stadtverkehr – was umwelt- und klimatechnisch von Vorteil sein möge –allerdings ebenso zu einer höheren Exklusivität im Bereich der Autofahrt. Diese würde jene inkludieren, die es sich ohnehin leisten können und zum Nachteil derer fallen, für die sich eine Preissteigerung als unrentabel erweist. 

Konstruktive Lösungen

Der Verbannungsversuch von PKWs durch teureres Parken ist aus umweltfreundlicher Sicht wenig zielführend und könnte dazu soziale Ungleichheiten verschärfen. Somit müssten sich Klimaschutzakteure neuen und konstruktiveren Lösungsansätzen widmen.