Klimaforscher und -aktivisten fordern seit Jahren eine neue Klimapolitik samt “Systemwechsel”. Bisher blieb dabei offen, was unter dem Wort “Systemwechsel” konkret zu verstehen ist bzw. wohin ein solcher Systemwechsel dann führen soll. Die bekannte Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb hat nun in einem “Presse”-Interview das Geheimnis gelüftet. Dabei stellt sich freilich heraus: Die neue Klimapolitik ist gar nicht so neu. Wörtlich erklärte Kromp-Kolb nämlich: “Wir brauchen das Gegenteil von freier Marktwirtschaft”.

Politologe Schöllhammer: "Der vorgeschlagene Systemwechsel ist nicht autoritär, sondern totalitär"

Das Gegenteil von freier Marktwirtschaft ist sozialistische Planwirtschaft. “Wenigstens ehrlich”, kommentiert der Direktor der Wiener Denkfabrik Franz Schellhorn auf Twitter. Der Politologe Ralph Schöllhammer von der Webster Privatuni findet, das klingt noch zu harmlos: “Ich denke, Franz Schellhorn könnte seine Kritik hier schärfer formulieren, weil ‘sozialistische Planwirtschaft’ eigentlich zu harmlos klingt. Der vorgeschlagene Systemwechsel ist nicht autoritär, sondern totalitär mit voller Kontrolle des Staates über das Leben des einzelnen.”

Dass es bei grüner Klimapolitik in Wahrheit um einen radikalen Systemwechsel geht, der wirtschaftliche Freiheit abschafft, kritisieren mittlerweile sämtliche Beobachter – der eXXpress berichtete erst kürzlich.

Freie Marktwirtschaft bedeutet: Produktionsgüter befinden sich in Privatbesitz und werden von den Eigentümern eigenverantwortlich verwendet. Tonangebend sind in der reinen, freien Marktwirtschaft aber die Verbraucher: An ihren Wünschen müssen sich die Produzenten orientieren. In der Praxis werden auch in vielen freien Marktwirtschaften Unternehmen oft vom Staat unterstützt. Das Gegenteil von freier Marktwirtschaft ist Sozialismus: Produktionsgüter befinden sich demnach ausschließlich (!) in Staatsbesitz. Der Staat gibt dann vor, was produziert wird. Hier sind auch die Verbraucher nicht frei: Sie müssen nehmen, was ihnen der Staat vorsetzt. Inwiefern ein hundertprozentiger Sozialismus umsetzbar ist, ist umstritten. Mehrmals wurde aber schon versucht, ihn zu verwirklichen, unter anderem in den ehemaligen Ostblock-Staaten. Zurzeit ist Planwirtschaft in Venezuela besonders aktuell.

Alle bisher bekannten sozialistischen Experimente mündeten in gewaltigen Wohlstands- und Freiheitsverlusten für die Bürger. Dass eine nicht-totalitäre Planwirtschaft umsetzbar ist, bezweifeln Ökonomen. Auch beim Umweltschutz waren die Planwirtschaften bisher deutlich erfolgloser als die freie Marktwirtschaft, wie etwa das Beispiel der DDR im Jahr 1989 zeigt.