Es kam, wie befürchtet. Auch der Wiener City Marathon wurde von den Chaoten gekapert. Sie klebten sich auf der Strecke fest und feierten ihren Triumph auf Twitter. Die Polizei war schnell zur Stelle, hatte wieder einmal alle Mühe, die Aktivisten der “Letzten Generation” von der Straße zu holen.

“Marathon unterbrochen: Wir stehen in einem gesellschaftlichen Zusammenbruch. Augen auf, die Demokratie schmilzt von uns weg. Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit. Wenn die Machthaber unsere Zivilisation wirklich schützen wollen, müssen sie die ersten Überlebensmaßnahmen ergreifen”, schrieb die “Letzte Generation” auf Twitter.

Die Blockade fand in der Lassallestraße in Wien-Leopoldstadt statt. Was der EU-Abgeordneten Harald Vilimsky (FPÖ) amüsiert kommentierte: “Die Klimaspinner blockieren also eine für den Autoverkehr gesperrte Straße”, schrieb er auf Twitter.

Mit der Aktion der “Letzten Generation” war gerechnet worden. Mit immer spektakulärerem Protest versuchten sie jüngst, alle Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Erst am Mittwoch beim Autogipfel von Bundeskanzler Karl Nehammer hatte einer der Klima-Chaoten den Eingangsbereich des Kanzleramtes mit “Fake-Öl” beschmiert. der Aktivist wurde festgenommen.

Veranstalter rechnen mit neuem Rekord

Ungeachtet dessen warteten die Veranstalter mit einem neuen Rekord auf. Mit 9186 Läufern, die über die gesamte Distanz von 42.195 Kilometern laufen, wurde die größte Teilnehmerzahl seit 2016 erreicht. Gleichzeitig fand der Halb- und Staffelmarathon statt. Zwölf Verpflegungsstationen wurden entlang der Strecke für die Sportler ausgebaut, 20 Kilometer Absperrgitter errichtet. 80 Pagodenzelte sorgen auf dem Rathausplatz für Partystimmung. Wien im absoluten Ausnahmezustand.

Läufer beim Start des 40. Vienna City MarathonsAPA/EVA MANHART
Ein Läufer bei der Wiener StaatsoperAPA/EVA MANHART

Für die Laufelite stand die Rekordjagd im Vordergrund: So wie es bei den beiden österreichischen Laufstars Andreas Vojta und Julia Mayer um neue österreichische Bestleistungen geht, ist das internationale Elite-Feld zum Jubiläum auf noch nie erreichte Marken aus. Die Event-Bestzeit der Männer durch den Äthiopier Getu Feleke steht seit 2014 bei 2:05:41 Stunden, die der Frauen hält seit dem Vorjahr in 2:20:59 die Kenianerin Vibian Chepkirui.

(v.l.) Andreas Vojta (AUT), Felicien Muhitira (RWA), Bethwell Yegon (KEN) und Daniel Kiprotich (KEN) beim StartAPA/EVA MANHART
Wie eine "Wanderameisen-Kolonne" vor der Wien-Skyline.