Laut Anklage soll die damalige Krankenschwester im April vergangenen Jahres 15 Spritzen entweder ausschließlich mit Kochsalzlösung aufgezogen oder den Impfstoff so stark mit Kochsalzlösung verdünnt haben, dass dieser nicht mehr wirkte. Den Ermittlungen zufolge wurden die Spritzen danach von anderen Beschäftigten verwendet, die nichts von dem Handeln der Beschuldigten wussten. 15 Menschen sollen Spritzen ohne wirksamen Impfstoff bekommen haben. Hintergrund für die mutmaßlichen Taten der Frau war nach Angaben der Staatsanwaltschaft, dass sie den Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie kritisch gegenüberstand.

Es gab keine Einwilligung

Der Vorwurf der Körperverletzung ergibt sich demnach aus dem Umstand, dass die 15 Betroffenen dem Einstich mit einer Injektionsnadel für eine Corona-Schutzimpfung zugestimmt hatten. Eine Einwilligung für eine Impfung mit einem nicht wirksamen Stoff gab es aber nicht. Da die Beschuldigte die Spritzen nicht selbst injizierte, wird ihr Körperverletzung in mittelbarer Täterschaft vorgeworfen. Über den Fortgang des Strafverfahrens entscheidet das Landgericht Oldenburg.

Auch Pfleger unter den Geimpften

Bei den Betroffenen soll es sich vor allem um über 70 Jahre alte Menschen handeln, die zwischen dem 5. März und 20. April das Impfzentrum Friesland in Schortens-Roffhausen besucht haben. Geimpft wurden im betreffenden Zeitraum aber auch Mitarbeitende von Hospizen und mobilen Pflegediensten, Erzieher sowie Ärzte.

Die Angeklagte gab an, sie habe vertuschen wollen, dass ihr eine Ampulle heruntergefallen war. In den niedersächsischen Impfzentren wurde danach ein Vier-Augen-Prinzip eingeführt, um solche Fälle künftig zu vermeiden. Die Frau wurde nach Bekanntwerden des Falles entlassen. eXXpress berichtete.

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