
Köstinger kritisiert NEOS: "Kann ich nicht ernst nehmen"
Im Streit um die Raumordnung hat jetzt Regionenministerin Elisabeth Köstinger scharf gegen die NEOS geschossen: Deren Parteichefin Beate Meinl-Reisinger hatte de facto eine Entmachtung der Gemeinden gefordert. Aus Sicht von Köstinger sei der Mangel an Wissen bei den NEOS “erschreckend”.

Deutliche Worte im Raumordnungsstreit hat jetzt ÖVP-Ministerin Elisabeth Köstinger gefunden. In einem Interview sagte sie, dass sie der Mangel an Wissen der NEOS darüber, wie Raumordnung funktioniert, “erschreckt” habe: “Wer vom Ferienhaus in Bad Aussee aus Ratschläge zur Zentralisierung gibt, den kann ich nicht ernst nehmen”, teilte sie in Richtung von NEOS-Parteichefin Beate Meinl-Reisinger aus, die dort ihren Sommerurlaub verbracht hat. Diese hatte zuvor im ORF-“Sommergespräch” angesichts der jüngsten Unwetter und Überschwemmungen darauf verwiesen, dass Österreich “Weltmeister” in der Bodenversiegelung sei und dadurch das Regenwasser nicht mehr ordentlich versickern kann. Dementsprechend will sie auch bei der Raumordnung ansetzen: “Ich glaube, dass der Weg falsch ist, dass das jede Gemeinde machen darf”, forderte sie, den Gemeinden die Widmungskompetenz zu entziehen und stattdessen ein Bundesrahmengesetz für Raumordnung einzuführen.
ÖVP sieht keinen Bedarf für eine Neuverteilung der Kompetenzen
“Die örtliche und überörtliche Raumordnung wird von Bundesländern gemacht und ist dort auch gut aufgehoben. Über Widmungen entscheidet der Gemeinderat. Das ist auch gut so, denn dieser kennt die Verhältnisse vor Ort am besten”, betonte Köstinger jetzt gegenüber “Zur Sache”. Für den 20. Oktober hat sie zur ersten Sitzung der Österreichischen Raumordnungskonferenz seit 10 Jahren eingeladen. Schwerpunkte werden die Erarbeitung einer Bodenschutzstrategie wie auch das neu konzipierte Österreichische Raumentwicklungskonzept sein. “Ziel ist ein gemeinsames Handlungsprogramm für die räumliche Entwicklung Österreichs im kommenden Jahrzehnt”, so Köstinger.
Kommentare
Naja, in dem Punkt, dass es besser ist, der ortsansässige Gemeinderat entscheidet über die Bebauung, hat die Köstinger schon recht!
Ich meine, wir regen uns ja auch über die EU auf, wenn die -wie so oft- zentral Scheiße bauen und wir das dann ausbaden müssen.
Wollen Sie, das z. B. neben ihrem Haus, wo ein brach liegendes Feld war, plötzlich bekannt wird, dass da ein Amazon-Verteiler-Zentrum gebaut wird? Und das hätte irgend jemand entschieden, der nicht einmal im selben Bundesland lebt? … Das will die Neos-Beate nämlich und davor warne ich!
Nirgends in AT ist die Bodenversiegelung so extrem wie in Wien. Blöderweise handelt es sich aber nicht um Gewerbe, Ferienhäuser oder Zweitwohnsitze, sondern um den total ausufernden Wohnbau. Warum so viel gebaut wird? Weil die Bevölkerung so stark wächst. Warum wächst die Bevölkerung so stark?
Ist halt wieder so ein Rosaroter-Elefant-Thema wie die Überbevölkerung in Afrika, die ja bekanntlich überhaupt nix mit irgendwas zu tun hat.
Um solche Zusammenhänge herstellen zu können, muss man in der Lage sein, logisch zu denken. Ist nicht jedem gegeben, und würde am Ende ständiges Keppeln verhindern.
Naja die NEOS – die Kontrollerpartei in Wien. ups, jetzt hätte ich mich beinahe verkutzt.
ÖVP sieht keinen Bedarf für Neuverteilung der Kompetenzen? Meiner Ansicht nach ist in der ÖVP nicht allzu viel Kompetenz zu verteilen.
@Dr.P ……………im Gegensatz zu welcher Partei?
Ist das eigentlich gemietet? Oder ein Zweitwohnsitz für die Reisinger?
Wenn es ein Zweitwohnsitz ist, ist es ziemlich heuchlerisch über Versiegelung zu schwadronieren.
Ich gönne es ihr natürlich von mir aus kann sie auch in jedem Bundesland ein Haus besitzen. Nur bitte dann nicht anderen den Hausbau vermiesen wollen per Gesetz
In unserer Gemeinde sollen unter einer SPÖ/NEOS-Koalition 1200 Wohnungen auf einem unverbauten Areal entstehen. So viel zu den NEOS uns dem Thema Bodenversiegelung.
Achja, “Zur Sache” weist wenigstens darauf hin ein ÖVP Medium zu sein. Beim express schreibt man einfach ab und gibt sicj als unabhängig und selberdenkend.
Gute Recherchearbeit!
Was erlauben Sie sich denn? Wollen Sie wirklich behaupten Exxpress sei ein Parteienmedium? Auf die Knie und drei Basti unser wenn ich bitten darf.
Naja die Gemeinden sind tatsächlich so eine Art vorschlagende Behörde. Entscheiden tun die Bezirkshauptmannschaften.
Selbst miterlebt, hatte ein Grundstück, das auf Park gewidmet war, mitten im Ort. Antrag an die Gemeinde die alle paar Jahre die Raumordnung mit der BH bespricht. Nach 3 Jahren war es endlich soweit,
Übrigens als Grundeigentümer haben sie das keine Parteienstellung – und keinerlei Recht
Wenn das die Köstinger sagt, würde ich das als Kompliment auffassen!