Die Pandemie nährt offenbar den Hang zu Versprechen, die nicht realisiert werden. Dies betrifft auch Silvesterpartys. Ursprünglich wollte die Regierung ja Festlichkeiten zum Neujahr erlauben und dafür ausnahmsweise die Corona-Sperrstunde aufheben. Doch am Mittwoch verkündete sie: doch nicht. Die Sperrstunde in der Gastronomie wird ab 27. Dezember sogar auf 22 Uhr vorverlegt.

Omikron könne nicht aufgehalten werden

So verweist Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) im Zusammenhang mit den nun doch strengeren Regeln zu Silvester auf eine klare Empfehlung der Experten: “Das ist leider nicht das Jahr für Silvesterpartys – leider”, meinte Kogler gegenüber der APA.

Auch Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) verteidigte die Maßnahmen. “Wir können nicht sehenden Auges in die Omikron-Welle hineingehen und keine Maßnahmen setzen”, sagte Mückstein am Donnerstag im Ö1-“Morgenjournal”. Die neue Virusvariante könne nicht mehr aufgehalten, wohl aber ihre Verbreitung verlangsamt werden.

"Quasi offiziell legitimiert Superspreader-Events"

Vorsicht sei betreffend der neuen Variante Omikron geboten. Die Experten des neuen Gremiums GECKO wiesen eindeutig darauf hin, dass die sich auch in Österreich zu verbreiten beginne, erklärte Kogler. Die Prognosen seien noch nicht sehr durchsichtig, es sei noch vieles “im Nebel”, deshalb müsse man “auf Sicht fahren”. Es gehe auch um die Signalwirkung, dass man auf die Bremse gestiegen sei: Es sei die klare Empfehlung der Expertinnen und Experten gewesen, zu Silvester nicht die Gefahr zu eröffnen, auch “quasi offiziell legitimiert Superspreader-Events” zuzulassen.

Die Regelungen für Weihnachten seien gleich geblieben

Immerhin wurden die Regelungen für Weihnachten keinen Veränderungen unterworfen. Die strengen Maßnahmen im November und Dezember hätten einen gewissen Spielraum ermöglicht. Zumindest im kleinen oder mittleren Rahmen seien deshalb Weihnachtsfeiern möglich. Es solle aber “vorsichtig zugehen” und man appelliere an alle, sich testen zu lassen. “Das sind Regelungen mit Sitz im Leben. Wir wollen ja den Familien Weihnachten ermöglichen.” (APA/Red.)