Eine Inflationskrise und eine Energiekrise belasten bereits die Wirtschaft, nun könnte auch noch eine Finanzkrise wie im Jahr 2008 hinzukommen. Zwar soll man den Teufel nicht an die Wand malen, doch sollten sich die Gerüchte über die Credit Suisse bewahrheiten, würde der Oktober mit einer Katastrophe starten. Zurzeit überschlagen sich englischsprachige Medien mit Horrornachrichten über die dramatische Situation der Bank.

"Große Investmentbank am Abgrund"

Von “ernstzunehmenden Gerüchten über eine große Bankenpleite” berichtet ForexLive, bekannt für seine schnelle Berichterstattung und Analysen des Devisenmarktes. Auch der TV-Sender ABC Australia meldet unter Berufung auf eine “glaubwürdige Quelle”: Eine große Investmentbank steht am Abgrund steht. Dabei “deuten die meisten Hinweise auf die Credit Suisse hin.”

Der Aktienkurs der Credit Suisse ist kürzlich nochmals um mehr als 20 Prozent auf unter 4 Franken gefallen – der eXXpress berichtete am Samstag. Zwei wichtige Geschäftspartner und Kunden waren der Bank weggebrochen: Lieferkettenfinanzierer Greensill und das Spekulationsvehikel Archegos.

CEO warnt vor "sachlich unrichtigen Aussagen"

In einem internen Schreiben hat sich CEO Ulrich Körner ,an die Belegschaft gewandt: “Ich weiss, dass es nicht leicht ist, bei den vielen Stories, die Sie in den Medien lesen, konzentriert zu bleiben – vor allem, wenn man bedenkt, wie viele sachlich unrichtige Aussagen gemacht werden. Ich hoffe jedoch, dass Sie unsere tägliche Aktienkursentwicklung nicht mit der starken Kapital- und Liquiditätsposition der Bank verwechseln”.

Bis Ende Oktober 2022 werde es zweifellos noch “mehr Lärm” an den Märkten und in den Medien geben. Er könne den Mitarbeitenden nur raten, “diszipliniert und weiterhin so nahe wie möglich an den Kunden und Kollegen” zu bleiben.

Doch die Lage soll tatsächlich ernst sein, wie US-Journalist Charlie Gasparino auf Fox Business berichtet: “CEO Ulrich Körner hat sich mit großen institutionellen Anlegern getroffen, die besorgt sind, dass das Unternehmen auf wackligen finanziellen Füßen steht, und ihnen versichert, dass die Bank über eine starke Kapitalbasis, Liquidität usw. verfügt. Ein Großinvestor sagte mir: ‘Die Bank und die Vermögensverwaltungsplattform sind sehr wertvoll, aber die Investmentbank ist eine Katastrophe.’ Die CDS der Bank wurden gehandelt, als ob ein Lehman-Moment bevorstünde.”

"Bank wird Gerüchte auf das Entschiedenste widerlegen müssen"

Solche Nachrichten könnten am Montag zu einer – höflich formuliert – unschönen Eröffnung der Aktienmärkte führen und zu etwas weit Schlimmerem, wenn sie sich als wahr erweisen sollten. “Die Bank wird diese Gerüchte auf das Entschiedenste widerlegen müssen, sonst werden Kunden ihr Geld abziehen und Kunden ihre Kreditlinien kürzen”, schreibt ForexLive. “Gerüchte wie diese können sich selbst verstärken.”