Für viel Kritik sorgt jetzt die Wahl von Ökonom und Autor Max Otte an die Spitze der WerteUnion. Insgesamt drei Kandidaten hatten sich um die Nachfolge von Alexander Mitsch beworben, der sich nach internen Querelen Ende März zurückgezogen hatte. Otte gilt als Hardliner, der die Nähe zur AfD sucht, was in Unions-Kreisen äußerst kritisch gesehen wird. Zudem war er in der Vergangenheit schon mehrfach mit fragwürdigen Wortmeldungen aufgefallen.

Seine Wahl sorgt aber nicht nur in der breiten Öffentlichkeit für Kritik, auch innerhalb der WerteUnion wird die Personalie kritisch gesehen: Im Landesverband Bayern rumoren bereits Gerüchte über eine mögliche Abspaltung. Von dort stammt einer seiner beiden Gegenkandidaten, die Finanzbeamte und vierfache Mutter Juliane Ried. Sie steht für einen bürgerlich-konservativen Kurs und eine inhaltliche Abgrenzung von der AfD – auch um das zerrüttete Verhältnis zur Union wieder sanft zu kitten.

Ottes Wahl sorgt auch innerhalb der WU für massive Kritik

Otte verwies in einem Interview mit Klaus Kelle darauf, dass er sich an den gültigen Abgrenzungsbeschluss zur AfD halten werde, allerdings sei für ihn privat die rechtsaußen Partei kein Tabu. Die Kritik aus zwei WU-Landesverbänden erachtet er nicht als problematisch: “Der Laden wird nicht auseinanderfliegen. Natürlich werde ich weiter das Gespräch suchen und anbieten, wie auch vor der Wahl immer wieder.”

Prominentestes Mitglied der WerteUnion ist der frühere Verfassungsschutz-Präsident Hans-Georg Maaßen. Er kandidiert aktuell für den Bundestag.