So viel steht fest: Den Sommer über soll es in Österreich noch keine Änderungen geben, doch schon mit Herbst könnte die Regierung die kostenlosen Corona-Tests abschaffen. In der Schweiz wird das am 1. und in Deutschland am 11. Oktober der Fall sein. “Wir haben uns gefragt, wieso die ganze Gesellschaft für Personen Tests zahlen muss, welche sich pro Monat mehrmals testen lassen”, sagte der Schweizer Gesundheitsminister Alain Berset in dem Zusammenhang. Die Kosten auf die Allgemeinheit abzuwälzen sei nicht mehr vertretbar.

Schleppende Impfkampagne

Mit Ende des Sommers rechnen Experten damit, dass die Fallzahlen wieder steigen könnten. Mehr Menschen sollen daher dazu motiviert werden, auf die kostenfreie Corona-Schutz-Impfung umzusteigen. Problematisch für die Regierung sind aber auch die hohen Kosten, die durch die Testungen verursacht werden. Die Impfkampagnen laufen zudem immer schleppender, vor allem was die erste Dosis betrifft. Mit nur 12.928 Erst- und Zweitstichen wurden am Montag so wenige Impfungen verabreicht, wie seit 5. April nicht mehr. Am Dienstag kamen dann 34.865 Immunisierungen hinzu, davon aber nur 3238 Erststiche.

Experte: Jüngere Infizierte sind weniger problematisch

Hoffnung mach hingegen eine Analyse von Herwig Ostermann, Geschäftsführer der Gesundheit Österreich (GÖG). Gegenüber dem “Kurier” sagte er: “Nach derzeitigem Stand verkraftet das Gesundheitssystem bei gegenwärtiger altersspezifischer Hospitalisierungsrate je nach Altersstruktur und Impfstatus der positiv Getesteten zwischen 3000 und 10.000 Neuinfektionen am Tag, ohne dass es zu einer Überlastung der Intensivstationen kommt.” Dabei ist die Altersverteilung maßgeblich, in der das Virus zirkuliert: Je jünger die infizierte Bevölkerung ist, desto mehr Infektionen seien verkraftbar.