Das auffällig veränderte Verhalten sowie das deutlich aufgedunsene Gesicht Wladimir Putins lassen Gerüchte um eine schwere Erkrankung des russischen Präsidenten nicht verstummen. Schon seit einigen Jahren kursieren dazu Meldungen. Der Angriffskrieg auf die Ukraine hat die Spekulationen nochmals befeuert.

Manche Analysten vermuten sogar, dass sich Putins Charakter durch die Behandlung der vermeintlichen Krankheit verändert habe und er die Invasion der Ukraine “unter Einfluss von Medikamenten” befohlen habe.

All dies waren bisher Mutmaßungen. Nun ist ein Bericht aufgetaucht, der den Verdacht erhärtet, dass die Gerüchte zumindest zum Teil etwas Wahrheit enthalten könnten.

Ukraine-Krieg unter Medikamenteneinfluss begonnen?

Eines der stärksten Indizien dafür, dass der Kremlchef tatsächlich an einer schwere Krankheit leiden oder gelitten haben könnte: Putin wird “ständig” von einem auf Schilddrüsenkrebs spezialisierten Arzt begleitet, wie eine neue Untersuchung zeigt. Der Chirurg Yevgeny Selivanov vom Moskauer Central Clinical Hospital ist nicht weniger als 35 Mal zu Putins Lieblingsresidenz in Sotschi geflogen.

Das zeigen Aufzeichnungen, die das russische investigative Medienprojekt “Proekt Media” (kurz “Proekt”) gesammelt und veröffentlicht hat. “Proekt” ist in Russland blockiert und hat seine Arbeit dieser Tage im Ausland wieder aufgenommen. Der jüngste Bericht der “Proekt”-Journalisten stützt nun jüngste Theorien zu einer schweren Krankheit, die Putin bis jetzt vor der Öfffentlichkeit verborgen hielt. Eine Theorie besagt, dass Putin mit Steroiden behandelt wurde, was zu seinem aktuell auffällig aufgeblähten Aussehen um Gesicht und Hals führte.

Putins größtes Interesse: Geopolitik und Gesundheit

“Wir haben versprochen, Ihnen das größte Geheimnis des Kreml zu enthüllen. Natürlich sprechen wir über die Gesundheit von Wladimir Putin”, so Project Media. Der Bericht listet eine Reihe renommierter Mediziner auf, die Putin regelmäßig auch auf Reisen begleiten – insbesondere in Sotschi, das der russische Präsident Moskau vorzieht. Neben dem Schilddrüsenkrebs-Spezialisten fand sich in Putins medizinisch versierter Entourage auch ein Neurochirurg.

In dem Bericht heißt es: “Es ist allgemein bekannt, dass sich der russische Präsident im 23. Jahr seiner Regierungszeit nur für Geopolitik zu interessieren scheint. Doch tatsächlich gibt es mindestens ein anderes Thema, das Putin mindestens genauso interessiert – seine eigene Gesundheit.” “Proekt” schreibt weiter, dass Putin schon seit einiger Zeit auch öffentlich Interesse an Schilddrüsenkrebs gezeigt hatte.

Der Arzt an Putins Seite

Ein weiterer Arzt, der Putin nie von der Seite weicht ist Alexey Scheglov, ursprünglich Chirurg mit einer HNO-Ausbildung. Er “folgt Putin so unermüdlich, dass er sich bei öffentlichen Veranstaltungen angeblich mit dem Staatschef fotografieren lässt”. Laut dem Bericht hat er Putin mit 59 Reisen, die 282 Tage umfassten, am häufigsten besucht. Scheglow gilt als “der Arzt, der unter anderem als erster Probleme mit der Schilddrüse, einschließlich onkologischer Probleme, erkennen kann”, heißt es.

Alexey Scheglov (rechts markiert) war bereits im Jahr 2014, wärhend der Olympischen Spiele in Sotschi, in Putins Entourage zu findenProekt Media