Sergej Surowikin ist Kommandeur der russischen Streitkräfte in der Ukraine. Eine Ansprache von ihm zu den aktuellen Geschehnissen im Russland-Ukraine-Krieg lässt aufhorchen. So erklärte der Oberbefehlshaber, dass die feindlichen Verluste zwischen 600 und 1000 Tote und Verletzte pro Tag ausmachen – eine furchtbare Zahl. Das würde zwischen 4200 und 7000 Tote pro Woche bedeuten.

Vieles deutet zurzeit auf eine unmittelbar bevorstehende Eskalation hin.

Eskalation in Cherson erwartet

Schwere Vorwürfe macht der russische Oberbefehlshaber der NATO. Diese würde Kiew auffordern, nun die Stadt Cherson anzugreifen. „Moskau verfügt über Daten über die Anwendung verbotener Methoden der Kriegsführung durch Kiew im Gebiet Cherson.“ Konkreter wurde der russische Oberbefehlshaber nicht. Wie der eXXpress eben berichtete, sollen laut dem schwedischen Söldner Kenneth Gregg Gebiete in Russland mit Erlaubnis des Westen angegriffen werden.

Ukrainische Soldaten sind laut Berichten höher motiviert als die russischen, doch die Verluste sind hoch.

Der russische Kommandeur warnte vor einer gefährlichen Situation für die Einwohner in Cherson: „Die russischen Streitkräfte werden einen sicheren Abzug der Bevölkerung im Rahmen des von der russischen Regierung vorbereiteten Umsiedlungsprogramms gewährleisten“. Abschließend und wenig verheißungsvoll erklärte er: „Weitere Maßnahmen in Bezug auf Cherson werden von der sich abzeichnenden militärtaktischen Situation abhängen, die nicht einfach ist, schwierige Entscheidungen sind nicht ausgeschlossen“. Konkreter wurde er dabei nicht.

Große Abnützung bei ukrainischer Armee

Ob die Verluste auf ukrainische Seite so hoch sind, wie der russische Kommandeur behauptet, lässt sich nicht überprüfen. Kürzlich warnte auch Major Markus Reisner vom österreichischen Bundesheer: „Russland könnte 30 Millionen Reservisten mobilisieren, bei den Ukrainern wird es irgendwann keine wehrfähigen Männer mehr geben”. Und: Selenskyj muss nun 35 Millionen Ukrainer durch den Winter bringen.

Dass der Krieg noch länger dauern wird, zeige sich auch an der ersten Mobilmachung der russischen Reservisten, die deutlich größer sei, als der Kreml offiziell behauptet habe, sagt Reisner: Es seien nicht 300.000, sondern mehrere Hunderttausend, die rekrutiert werden.

Umgekehrt befinde sich das ukrainische Militär bereits in der vierten Mobilisierungswelle, berichtet Reisner: “Das bedeutet, dass auch jeder ab 45 Jahren plus eingezogen wird”. Selbst wenn der Westen immer mehr Waffen ins Land schickt, werde es “irgendwann keine wehrfähigen Ukrainer mehr geben”.