“Jetzt, wo es kälter wird, wird die Situation noch schlimmer werden”, meinte Dimitri Peskow, der Sprecher des Kremls, über die Gas-Lieferungen Russlands nach Europa.

An den Ausfällen der Pipelines seien nämlich die Europäer schuld, meint der Kommunikationschef des Präsidenten der Russischen Föderation laut Nachrichtenagentur Interfax: “Wenn die Europäer eine absolut absurde Entscheidung treffen, wonach sie sich weigern, ihre Anlagen zu warten, oder besser gesagt, Anlagen, die Gazprom gehören, dann ist das nicht die Schuld von Gazprom, sondern die Schuld der Politiker, die Entscheidungen über Sanktionen getroffen haben.”

Kreml-Sprecher Dimitri Peskow und Präsident Wladimir Putin.

Gas-Preise werden zu "Schlaganfällen" führen

Dann machte sich der Kreml-Sprecher noch über die europäischen Gas-Kunden lustig: Da würde es schon “zu einigen Schlaganfällen kommen”, wenn sie die nächste Strom- und Gas-Rechnung sehen.

Bekanntlich hat Gazprom Freitagabend angekündigt, vorerst kein Gas mehr durch die Ostseepipeline Nord Stream 1 zu leiten und dies mit einem technischen Defekt in der Kompressorstation Portowaja begründet. Zuvor hatte der Konzern einen dreitägigen Lieferstopp von Mittwoch bis Freitag mit Wartungsarbeiten begründet. Wie Peskow angeblich meinte, soll Putin das Gas sogar ganz abdrehen.

Österreichs Energie-Ministerin Leonore Gewessler (Grüne) hat bisher noch immer nicht erklärt, auf welche Gas-Mengen der in Österreich gespeicherten Vorräte die Regierung tatsächlich Zugriff hätte. Auch Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) sagte zu diesem für den kommenden Winter extrem wichtigen Thema bisher nichts. Lediglich die Gesamt-Menge aller in Österreich eingespeicherten Gas-Vorräte wird kommuniziert – aber davon dürfte der Republik Österreich selbst nur ein Bruchteil gehören.