Europa muss sich nach Meinung des Migrationsforschers Gerald Knaus auf zehn Millionen Flüchtlinge aus der Ukraine einstellen. “Putins Kriegsführung in Tschetschenien hat dazu geführt, dass ein Viertel der Tschetschenen vertrieben worden sind. Darauf müssen wir uns einstellen”, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Samstag). “Ein Viertel der Ukrainer entspräche zehn Millionen Menschen.” Bei der aktuellen Dynamik des Krieges sei das durchaus möglich.

Flüchtlinge, die die ukrainisch-polnische Grenze überquert haben, werden in einer Notunterkunft in einem ehemaligen Tesco-Supermarktgebäude untergebracht.getty

Bei einem Blick auf die Kriegsführung der Russen kann man Knaus zufolge Vorstellungen von Flüchtlingszahlen erhalten. “In einer Woche haben schon so viele Menschen die EU erreicht wie im gesamten Bosnienkrieg”, sagt der Migrationsforscher. “Diese Geschwindigkeit zeigt, dass wir in Europa vor der schnellsten und größten Flüchtlingskatastrophe seit dem Zweiten Weltkrieg stehen.”

Flüchtlinge aus der Ukraine kommen am 4. März 2022 in Przemysl, Polen, mit einem Bus an und warten auf den Transport zu weiteren Zielen.getty
4. März: Auf dem Nordbahnhof in Bukarestgetty
Hauptbahnhof Berlin: Flüchtlinge aus der Ukraine erhalten Hilfe von freiwilligen Helfern, nachdem sie einen Zug aus Polen verlassen.getty
Flüchtlinge aus der Ukraine sind in Berlin angekommen.getty