Der Krieg in der Ukraine bewegt Menschen auf der ganzen Welt und motiviert Politiker zu Sanktionen, Unternehmen zu Statements, Menschen zu Demonstrationen und rührenden Akten der Solidarität – doch er schürt auch Hassgefühle, vor allem gegen russische Staatsbürger.

Obwohl viele Russen entschlossen gegen Putins Krieg sind, sehen sie sich nun vielerorts mit Diskriminierung und Anfeindungen konfrontiert. Auch in Österreich kommt es seit Putins Invasion der Ukraine zu dieser Art von Zwischenfällen, so auch am vergangenen Wochenende.

Als eine Geschäftsfrau in einer Parkgarage im 21. Wiener Gemeindebezirk zu ihrem dort geparkten Auto gehen wollte, wurde sie mit einer bösen Überraschung konfrontiert: Bei ihrem schwarzen Mercedes Benz der S-Klasse (Kostenpunkt etwa 100.000 Euro) waren die Reifen zerstochen, der Lack vor allem an den Seitentüren komplett zerkratzt.

Der Grund für die klar zielgerichtete Attacke auf ihr Auto war schnell gefunden: Ihr russisches Kennzeichen, das ebenfalls Zeichen von Vandalismus aufweist. Die Betroffene legte dem eXXpress die Videoaufnahmen sowie Beweisfotos vor.

zVG

Nicht nur der Benz der russischen Geschäftsfrau, auch die russische Botschaft in Wien wurde am Wochenende zum Ziel antirussischer Attacken: Am Sonntag berichtete die russische Botschaft von einer Farbbeutel-Attacke. Unter Nutzung des – in Russland derzeit gesperrten – sozialen Mediums Twitter publizierte die diplomatische Vertretung des Aggressorstaates in der Ukraine ein Foto, das rote Farbe auf der Botschaftstafel und Teilen des Botschaftszauns zeigt. “Wir reichen beim österreichischen Außenministerium Protest ein”, so die Botschaft mit Blick auf die “barbarische Aktion”.

Die Polizei ermittelt gegen den mutmaßlichen Täter, der auf einem Motorrad geflüchtet sein soll.

Zu sehr ähnlichen Attacken auf russische Botschaften war es kurz nach dem Einmarsch russischer Truppen in der Ukraine auch in Irland und London gekommen. Dort hatten Vandalen den russischen Doppeladler vor den Botschaften mit blutroter Farbe beschmiert.