Die deutsche Bundesregierung will der Ukraine weitere Panzerhaubitzen zur Abwehr des russischen Angriffs überlassen. Dazu laufen Gespräche mit den Niederlanden sowie einem weiteren europäischen Partner, wie die Deutsche Presse-Agentur am Freitag aus Kreisen des Verteidigungsministeriums in Berlin erfuhr. Die Ukraine hat bisher sieben Stück der Panzerhaubitze 2000 aus Deutschland erhalten sowie fünf der Waffensysteme aus den Niederlanden.

Kiew wünscht sich 18 Haubitzen insgesamt

Aus Kiew war erklärt worden, dass man mit insgesamt 18 Haubitzen – also sechs weiteren Modellen – ein komplettes ukrainisches Artilleriebataillon ausrüsten könne. In Berlin gibt es den festen Willen, die Bitte zu erfüllen, wenn auch Partner liefern, so dass Deutschland drei oder nur zwei weitere Waffensysteme liefern würde, wurde der dpa erklärt.

Ukrainische Armee kommt in Bedrängnis

Die ukrainische Armee gerät besonders im Osten des Landes zunehmend in Bedrängnis, vor allem wegen der materiellen Überlegenheit der Angreifer. Nach wochenlangen Gefechten mussten sich die ukrainischen Soldaten am Freitag aus der strategisch wichtigen Großstadt Sjewjerodonezk zurückziehen.

Weitere Systeme sollen folgen

Die deutsche Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hatte vergangene Woche im Bundestag bereits angekündigt, dass nach der Lieferung der zwölf deutsch-niederländischen Panzerhaubitzen weitere Systeme folgen sollen. Sie nannte den Mehrfachraketenwerfer Mars II, von dem Deutschland und Großbritannien je drei Systeme liefern wollten, und die USA vier. Die Ausbildung von Ukrainern an dem Raketenwerfer solle noch im Juni beginnen.