Kriminalfall Grigori Potemkin: Putin ließ toten Feldmarschall aus Kherson stehlen
Er ist dank seiner “Potemkinschen Dörfer” bis heute in aller Munde: Grigori Potemkin (1739-1791). Der russische Fürst und Liebhaber von Katharina der Großen ist offenbar auch bei Kreml-Chef Wladimir Putin beliebt: Der Präsident soll den Befehl zum Diebstahl von Potemkins Gebeinen aus einer Kirche in Kherson gegeben haben.
Inzwischen ist die Stadt Kherson von den ukrainischen Streitkräften zurückerobert worden. Russland, das die Stadt zuvor monatelang besetzt gehalten hatte, kann sich dennoch über eine besondere Kriegsbeute freuen. Es handelt sich dabei um nichts Geringeres als die sterblichen Überreste des Gründervaters der Stadt: Fürst Grigori Alexandrowitsch Potemkin (1739–1791).
Kreml-Chef Wladimir Putin soll – so der Verdacht – ein Spezialkommando in die Katharinen-Kathedrale von Kherson geschickt haben, um die Gebeine zu exhumieren. Der von Russland ernannte Gouverneur der Region, Wladimir Saldo, sagte damals im lokalen Fernsehen, dies sei zur Sicherheit geschehen. „Wir werden ihn und alle Reliquien dorthin zurückbringen, wo sie hingehören“, nämlich nach Russland, erklärte Saldo damals.
Potemkin dient als Vorlage für die Propaganda des Kremls
Hatte das Andenken an den Feldmarschall und Berater von Katharina der Großen in Russland bis dahin keine große Rolle gespielt, so erfuhr er zuletzt eine historische Aufwertung. Der Grund: In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts eroberte Potemkin Neurussland und drängte Katharina die Große zur Eroberung und Annexion der Krim – eine ideale historische Vorlage für die Kreml-Propaganda. So erwähnte Kreml-Chef Wladimir Putin in einer Rede am 9. Mai neben anderen Generälen auch Potemkin und forderte die Russen dazu auf, wie sie für die „Sicherheit der Heimat“ zu kämpfen.
Seit Potemkin 1791 mit 52 Jahren an Malaria starb, wurde seine Leiche mehrfach umgebettet und dabei wohl auch nicht immer mit Sorgfalt behandelt. In der Katharinenkathedrale lagerten die durchnummerierten Knochen in einem Beutel in einem Holzsarg, der in einer unterirdischen Krypta steht. Nach Angaben ukrainischer Aktivisten fehlen nicht nur die Gebeine. Das Gotteshaus, dessen Ausbau Potemkin zu seinen Lebzeiten vorangetrieben hatte, soll von russischen Truppen ebenfalls geplündert worden sein.
Kommentare
Also ein toter Feldmarschall ist das dachte der lebt noch
Sollte es der Fall sein, dass Potemkin für Putin und vermutlich für einen Teil der russischen Bevölkerung historisch wichtig ist, ließ er ihn nicht stehlen, sondern wollte ihn wohl eher vor einer Zerstörung retten. Ich sehe hier keinen Grund zur Aufregung.
Gestern hat jemand in meinen Garten gekackt, ich glaub es war er. Vielleicht auch ne Katze, aber egal, an allem ist er schuld. Mein Vater ist 2003 gestorben, sicher auch er schuld.
Hier erscheinen so wenig Postings.
Zufall? Störung? Höhere Gewalt?
Gut beobachtet. Auch mein Kommentar verschwand im Nirvana. Putin ist böse und muss so bleiben. Irre diese Gehirnwäsche.
Putin ist eben nicht nur ein Unterhosenvergifter und Kindesentführer, sondern auch ein Leichenfledderer. Aber nach dem was er in der ukrainischen Bevölkerung und seinen eigenen Soldaten antut ist ohnehin klar, dass es für seine Abscheulichkeiten keine Grenzen gibt.
Wenn Sie Schnupfen haben ist auch Putin schuld daran. Ihre subjektive Haltung vereinbart mit Ihrer leider vorhandenen historischen Unwissenheit, verleitet zu solchen Kommentaren.
Ein Russe hat Kherson gegründet? Welche Ansprüche hat da die Ukraine dann auf die Stadt?
Ein Waliser hat Donezk gegründet. Welche Ansprüche hat Russland auf die Stadt? 😉
Wer Menschen klaut und Zwangsdeportiert , wer Getreide, Autos und sogar Waschmaschinen klaut , der plündern auch Kirchen und klaut Tote . Da überrascht mich jetzt garnicht dran , leider.
Das ist zu akzeptieren, wenn man weiß, wie die ukrainischen Nationalisten alles russische ausmerzen, da besteht die Gefahr, dass auch die sterblichen Überreste Potjemkins auf dem Müll entsorgt worden wären. Die Ostukraine ist russisches Gebiet, bei der Gründung der ukrainischen SSR in den 20iger Jahren des vorigen Jahrhunderts, hätte man dieses Gebiet nicht den Ukrainern zuordnen sollen. Aber wer hat damals schon den Zerfall der Sowjetunion vorausahnen können! Jetzt sind die Probleme da. Zumal auch noch die USA in diese Gebiete eindringen wollen.