Im Juli 2021 wurde der Westen Deutschlands zum Opfer einer schrecklichen Naturkatastrophe, nachdem heftige Regenschauer in den Gebieten Rheinland-Pfalz und in Nordrhein-Westfalen zu massiven Überschwemmungen führten. Das Jahrhunderthochwasser forderte allein in Deutschland etwa 180 Menschenleben, das Krisenmanagement der damaligen Umweltministerin Anne Spiegel geriet dabei in heftige Kritik.

Dennoch blieb sie nicht nur im Amt, sondern wurde im Zuge der neuen Ampelkoalition sogar zur Bundesfamilienministerin ernannt. Doch nun, mehr als ein Dreivierteljahr nach der Katastrophe, scheint die grüne Ministerin ihre Vergangenheit doch eingeholt zu haben. Grund waren nicht nur aufgetauchte SMS mit ihren Mitarbeitern, die ein mangelhaftes Krisenmanagement verrieten: So verbrachte sie die Unglücksnacht bei einem privaten Abendessen und ignorierte Warnungen. Am nächsten Tag ging es ihr weniger um die Opfer und die Schäden der Flut, sondern um die Selbstdarstellung als “Krisenmanagerin”. Besondern Wert legte sie dabei darauf, dass in den folgenden Presseerklärungen alles korrekt “gegendert” sein müsse. Beim Untersuchungsausschuss des rheinland-pfälzischen Landtages letzte Woche kam dann noch heraus, dass Spiegel kurz nach dem Disaster zu einem vierwöchigen Familienurlaub aufgebrochen war.

Am Montag gab sie kurzfristig ihren Rücktritt bekannt.

So wollte sie gerne in den Medien gesehen werden: Ministerin Spiegel im Katastrophengebiet einige Tage später.