Noch nie waren die Staatsausgaben in Österreich so hoch wie im Krisenjahr 2020. In Summe hat der Staat im vergangenen Jahr 217,4 Milliarden Euro ausgegeben. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Anstieg um knapp 25 Milliarden Euro (plus 13 Prozent). Der Staat hat zur Finanzierung der Corona-Krise gewaltige Summen in die Hand genommen. Eine Auswertung der Wiener Denkfabrik Agenda Austria zeigt, welche Ausgaben besonders stark gestiegen sind.

Insbesondere der Anstieg der Arbeitslosigkeit und die steigenden Pensionszahlungen haben im vergangenen Jahr die Ausgaben für soziale Sicherung um fast sieben Milliarden Euro steigen lassen. Für Wirtschaft, Verkehr und Wohnungswesen wurden um 15 Milliarden Euro mehr ausgegeben. Die Wirtschaftshilfen waren der größte Kostentreiber in diesem Bereich. Eine Möglichkeit für weniger Dynamik bei den Staatsausgaben gebe es bei den Pensionen, sagt Agenda Austria-Ökonom Marcell Göttert: „Um den nötigen Spielraum für Investitionen zu haben, muss die Regierung die Ausgabendynamik bei den Pensionszahlungen einbremsen.“ Mehr als 20 Milliarden Euro jährlich muss der Bund zu den Pensionen zuschießen. So groß ist die Lücke zwischen Ein- und Auszahlungen.