Trotz des massiven Gewinneinbruchs im Vorjahr gibt sich der neue Adidas-Chef Björn Gulden optimistisch. Wie er bei der Bilanzpressekonferenz des Unternehmens am Mittwoch sagte, werde 2023 ein “Übergangsjahr” sein, “um die Basis für 2024 und 2025 zu legen”.

Die Zahlen für das Vorjahr sind jedenfalls ernüchternd. Der Nettogewinn schrumpfte um 83 Prozent auf 254 Millionen Euro. Deshalb wird die Dividende für 2022 gegenüber 2021 von 3,30 auf 70 Cent je Aktie gekürzt.

Laut Gulden stagnierte der Umsatz von Adidas im Vorjahr bei 22,5 Milliarden Euro. Als Gründe nannte er unter anderem die letztjährige Situation auf dem so wichtigen chinesischen Markt. Wegen der monatelangen Corona-Lockdowns und eines Boykotts gegen westliche Marken sei das Geschäft in China um ein Drittel geschrumpft.

Adidas-Chef Björn GuldenFoto: APA/AFP/dpa/DANIEL KARMANN

Bruch mit Skandal-Rapper Kanye West sorgte ebenfalls für große Verluste

Ein weiterer Grund für die Gewinneinbußen im letzten Jahr sei die Aufkündigung der Zusammenarbeit mit Skandal-Rapper Kanye West im Oktober 2022 gewesen, erklärte Gulden. Kanyes Schuhmarke “Yeezy” habe Adidas jährlich Milliardenumsätze und hohe Gewinne beschert. Antisemitische Ausfälle des Rappers machten ihn jedoch untragbar, der eXXpress berichtete.

Das Ende der Kooperation mit Kanye kostete Adidas allein im letzten Quartal 2022 600 Millionen Euro Umsatz. 2023 würden dem Sportartikelhersteller dadurch 1,2 Milliarden Euro Umsatz und eine halbe Milliarde Euro an Gewinn durch die Lappen gehen.

Wegen des Kriegs in der Ukraine und des damit verbundenen Rückzugs von Adidas aus Russland gingen dem Sportartikelkonzern weitere 250 Millionen an Umsatz verloren.

Den Einbußen zum Trotz ist Björn Gulden, der im Vorjahr vom Konkurrenten Puma an die Spitze von Adidas wechselte, dennoch zuversichtlich. Während er in puncto 2023 von einem Übergangsjahr spricht, ist er mit Blick auf die darauffolgenden Jahre zuversichtlich: “Wir müssen Lagerbestände abbauen und Rabatte reduzieren. 2024 können wir dann wieder mit dem Aufbau eines profitablen Geschäfts beginnen.”

Skandal-Rapper Kanye West Foto: Jean-Baptiste Lacroix / AFP