„Wir verhalten uns oft wie achtjährige Buben beim Fußballspielen“, sagte Georgieva über die Geldpolitik der EZB. Dies nahm eine völlig verdutzt dreinblickende Lagarde mit einem Lachen zur Kenntnis. Doch Georgieva legte live im TV nach: “Wir haben zu viel Geld gedruckt und nicht an die unbeabsichtigten Folgen gedacht.”

Lagarde immer wieder unter Druck

Zuvor hatten führende Vertreter der EZB nach der Alleingang-Entscheidung Lagardes, den Leitzins bei 0,00 Prozent zu belassen deutlich Kritik geübt und eine schnellere Anhebung der Zinsen gefordert. Experten sehen auch in der expansiven Ausweitung der Geldmenge im Euroraum große Probleme auf die EU-Mitgliedstaaten zukommen.

Dies hat einem Insider zufolge dazu geführt, dass Lagarde versucht haben soll, Kritik aus den eigenen Reihen nach Zinsbeschlüssen zu unterbinden.

Bulgarin ist Nachfolgerin Lagardes

Mit einer informellen Richtlinie sind Währungshüter demnach angehalten worden, an Tagen nach dem Zinsentscheid öffentlich nur die beschlossene Mehrheitsmeinung wiederzugeben. Nun kommt auch Kritik vom IWF, dessen Direktorin Lagarde vor ihrem Engagement in der EZB war. Die Bulgarin Kristalina Iwanowa Georgiewa bekleidet dieses Amt seit Oktober 2019.