Viele SPÖ-Funktionäre sehen sich ja gerne als “Sozialfighter”, doch jetzt provoziert ihre für Krisenzeiten vielleicht etwas unsensible Ausflugsplanung einen sogenannten Marie-Antoinette-Moment aufgrund des Zitats, das ihr fälschlich in den Mund gelegt wird: “Das Volk hungert? Wenn sie kein Brot mehr haben, dann sollen sie doch Kuchen essen.”

So kritisiert ein Mitarbeiter der Kronen Zeitung Salzburg auf Twitter deutlich die etwas irritierende Auswahl der SPÖ-Klubtagungs-Location in der bekannten und durchaus luxuriösen St.Martins-Therme im Burgenland. “Cool. Die SPÖ Wien schickt ihre Durchhalteparolen aus der St.Martins-Therme”, schreibt der Redakteur auf dem Social-media-Kanal.

Partei-Klubklausur in der Luxus-Therme: Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ)

Spa-Behandlungen für den "Himmel auf Erden"

Und nicht nur der Krone-Mitarbeiter findet das Gruppenfoto der SPÖ-Spitze im burgenländischen 4-Sterne-Luxury-Ressort nicht ganz so ideal: “Nobel, mobel”, ätzt dazu ein anderer User. Und einer schreibt dazu, ob’s dann auch in die “Bonzensauna” ging, ein weiterer Twitter-User sorgte mit seiner Definition des feudalen Genossen-Treffens als “Emergency Spa” für Likes.

Immerhin kostet die Nacht in dem sehr netten Thermenhotel mindestens 299 Euro, diverse Massagen und Schönheitsbehandlungen sind da allerdings nicht inkludiert: Für ein “Luxury Treatment” namens “Der Himmel auf Erden” sind 141 Euro fällig. Etwas günstiger für die Genossen im Spa-Bereich: Die Behandlung “Männerzeit” um 91 Euro. Dabei: Kompromisslos männliche, natürliche, kontrolliert vegane Pflege mit den Extrakten des Baumes, mit Reinigung, Enzympeeling, Tiefenreinigung, Gesichts-& Nackenmassage, erfrischende Maske und Abschlusspflege.

Für die Behandlungen war vermutlich ohnehin keine Zeit: Statt den “Himmel auf Erden” im Spa so richtig genießen zu können, mussten sich die SPÖ-VIPs ja auf die “Hölle auf Erden” bei ihrem Machtkampf um die Parteispitze vorbereiten.

Die ganze Wiener SPÖ-Führung auf dem Gruppenfoto im Thermenhotel St. Martins.