Seine Krypto-Börse FTX kooperierte mit der ukrainischen Regierung von Wolodymyr Selenskyj, er selbst spendete für den Zwischenwahlkampf von Joe Bidens Demokraten 30 Millionen Dollar – und der bei Interviews recht unsicher sprechende Nerd war einer der gefeiertsten Newcomer in der Finanzwelt: Sogar als “neuer Warren Buffett” wurde Sam Bankman-Fried (30) bereits von manchen Wirtschaftsjournalisten in den Himmel über der Wall Street gelobt.

Jetzt ist er wieder ganz unten: Nur drei Jahre (!) nach der Gründung seines Unternehmens FTX im Mai 2019 soll Sam Bankman-Fried den Hauptsitz seiner Kryptobörse auf den Bahamas nicht verlassen – es laufen Ermittlungen der Finanzpolizei gegen den in Stanford, Kalifornien, geborenen Physiker. Und auch eine Sammelklage – der eXXpress berichtete – wurde gegen den FTX-Boss eingebracht. Immerhin sorgen sich weltweit Millionen Anleger und Investoren um ihr Vermögen, das über FTX verwaltet worden ist.

Der als "so natürlich" gehypte Sam Bankman-Fried hier mit Ex-US-Präsident Bill Clinton.

Veganes Essen, aber fette Spenden an Bidens Demokraten

Der Jung-Star der Finanzwelt soll nicht weniger als 37 Milliarden Euro vernichtet haben, meinen Analysten. FTX riet allen Anlegern, nicht mehr die App und auch nicht mehr die Homepage des Krypto-Unternehmens zu benutzen, denn Hacker hätten noch 600 Millionen Euro “irgendwie abzweigen” können.

Bankman-Fried, mit dem sich bisher auch gerne Superstars wie das Top-Model Gisele Bundchen oder Ex-US-Präsident Bill Clinton zeigten, sitzt jetzt auf den Bahamas fest. Der Veganer und Vertreter des effektiven Altruissmus hat nun gleich drei massive Probleme:

Erstens: die offiziellen Ermittlungen der Finanzbehörden. Das wird Monate dauern – und bis zum Abschluss eines Gerichtsverfahrens wird SBF so gut wie handlungsunfähig sein. Die Millionen an Anlegern, deren Geld jetzt weg ist, wird das nicht begeistern, auch Sammelklagen werden kurzfristig wenig bringen.

Zweites Problem: die politischen Verwicklungen mit der Ukraine. Sam Bankman-Fried gab in einem CNN-Interview offen zu, mit der Regierung von Wolodymyr Selenskyj zu kooperieren. So konnten über seine Kryptobörse FTX gewaltige Summen anonym an das kriegsführende Land überwiesen werden – Kritiker meinten, es käme dabei auch zu Geldwäsche, Embargo-Vergehen und zu geheimen Militärhilfen. Und was bisher nicht zu beweisen war: Laut einigen Finanzinsidern soll die Ukraine auch versucht haben, Teile der bereits erhaltenen US-Finanzhilfe per FTX zu vervielfachen. Wenn diese Millionen ebenfalls weg sind, dann werden das “ukrainische Partner” nicht besonders heiter finden – Bankman-Fried kann nur hoffen, dass ihn die Finanzbehörde zu seinem Schutz in Haft nimmt, bevor ihn diese Ex-Investoren finden.

Und das dritte Problem: die Spenden von SBF an die Demokraten vor dem Zwischenwahlkampf. Bis zu 30 Millionen Euro sollen von dem auf 20 Milliarden Euro geschätzten Privatkapital des FTX-Bosses Bankman-Fried an die Partei des US-Präsidenten Joe Biden gegangen sein. Barbara Fried, die Mutter des Kryptowährungs-Spezialisten, leitete “Mind the Gap”: Das ist eine Gruppe, die Spenden für die Demokraten aufstellen sollte, also für jene Partei, die besonders für die Milliardenhilfe an die Ukraine eintritt und diese auch mit ihren Vertretern in der US-Regierung seit März dieses Jahres durchsetzt. Die Ukraine wiederum … – siehe Problem 2.

Die akuelle Krypto-Katastrophe belastet nicht nur imagemäßig die gesamte junge Finanzbranche, sondern entwickelt sich weiter zu einem gewaltigen Politik-Skandal. Das ist ein Faktum, auch wenn darüber noch immer viele Mainstream-Medien schweigen. Und jene, die wie der eXXpress darüber berichten, sollen mit miesen Rufmord-Attacken zum Schweigen gebracht werden.

Seine Regierung kooperierte mit FTX: Wolodymyr Selenskyj