Viele Anleger hatten auf eine Aktien-Rallye gegen Jahresende gehofft. Doch mit der Entdeckung der Omikron-Variante waren die Kurse an den Aktienmärkten in den vergangenen Wochen zeitweise um fast zehn Prozent eingebrochen, nach einem rasanten Anstieg in den ersten Monaten des Jahres.

Es ist nie zu spät einzusteigen

Doch wer überlegt hatte, die niedrigeren Kurse zum Einstieg zu nutzen, wurde in der Zwischenzeit schon wieder von der Realität überholt. Ein Großteil der Kursverluste ist bereits wieder ausgeglichen. Dauerhaft? Oder sollte man auf den nächsten Kurs-Rutsch warten und dann einsteigen? Führende Vermögensverwalter haben einen Ausblick gewagt.

Stärke eines Unternehmens zeigt sich während Krisenzeiten

Die Qualität eines Unternehmens zeigt sich in dessen Widerstandsfähigkeit während Krisenzeiten. “So kristallisieren sich in jeder Branche Betriebe heraus, welche über die Jahre hinweg eine enorme Marktführerschaft aufweisen“. Als konkrete Beispiele kann man im Technologie- und dem Konsumsektor die Aktien von Microsoft, Alphabet und L’Oréal auflisten, so Vermögensverwalter Ulrich Seemann.

Shell will Öko-Stromanbieter Nummer Eins werden

Wer den bereits hochbewerteten Technologie-Aktien kritisch gegenüber steht, sollte einen Blick auf einige Aktien mit hohen Renditen werfen. Konkret, die niederländische ING, das deutsche Unternehmen Freenet sowie Shell. Die Royal Dutch Shell will innerhalb der nächsten zehn Jahre zum Ökostromanbieter Nummer aufsteigen. Alle drei Unternehmen seien günstig bewertet und bieten Dividenden zwischen vier und sechs Prozent, so Ulf Mennenkamp von Spirit Asset Management.

Mit Apple, Coca-Cola und Google macht man nichts falsch

Etabliert, stabil im Ertrag, ein gutes, nachvollziehbares Produkt, ordentliche Bilanzverhältnisse, größeres Unternehmen – das sind auch die Auswahlkriterien für den Top-Vermögensverwalter Ulrich Seemann. Aktien wie Apple, Coca-Cola, Pepsi, Allianz, Google und Microsoft könne man immer kaufen.

Asien sollte beim Aktienkauf nicht vernachlässigt werden

Anleger sollten nach Ansicht praktisch aller Vermögensverwalter die Wachstumsregion Asien nicht vernachlässigen. Auch wenn aktuell chinesische Technologieaktien aufgrund der letzen politischen Entwicklungen stark eingebrochen sind. “Für mich ergeben sich vor allem Kaufgelegenheiten in China und Japan“, sagt Wolfgang Juds von Credo Vermögensmanagement in der “Welt”. Die chinesischen Internetwerte Tencent und Alibaba gehören für ihn auf alle Fälle dazu. Ebenso Japans Softbank und Koreas Samsung hinzu.