Während sich die Situation aktuell etwas stabilisiert hat und das Impfen Erfolg zeigt, stellte eXXpress-Herausgeberin Schütz die Frage an Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP), die ganz Österreich bewegt: “Was braucht es, um diese Lage bis Herbst halten zu können?”

Für Kurz sei es angebracht, einen Moment innezuhalten und froh zu sein, über all das, was bereits gelungen ist. So sei zum Beispiel innerhalb kürzester Zeit ein Impfstoff entwickelt worden. Österreich habe die Krise zudem besser bewältigt als die meisten anderen Länder, verweist der Kanzler auf ein aktuelles Bloomberg-Ranking, nach dem die Alpenrepublik beim weltweiten Corona-Management auf dem tollen 6. Platz liegt.

Junge Menschen gehen seltener impfen

“Wir haben die Situation, dass bei den älteren Menschen 80 Prozent geimpft und damit geschützt sind”, freut sich Kurz über die hohe Durchimpfungsrate bei den besonders gefährdeten Personengruppen. Bei den über 85-jährigen Bürgern seien es immerhin sogar 90 Prozent. “Das Wichtigste: die Impfung wirkt und die Menschen sind sicher”, stellt der Kanzler fest.

Generell verweist der Bundeskanzler auf insgesamt rund zwei Drittel der Bevölkerung, die bereits geimpft seien. Freilich gibt es aber gerade bei jungen Menschen noch Aufholbedarf, da hier die Impf-Bereitschaft noch geringer sei.

Unsicherheit durch Gerüchte in sozialen Medien

“Je mehr Menschen sich jetzt noch in den nächsten Wochen impfen lassen, desto besser werden wir für den Herbst gerüstet sein”, wiederholt Kurz seinen Appell an alle, die derzeit noch unentschlossen sind. Gründe für eine solche Unentschlossenheit macht er bei jungen Menschen im oftmals leichteren Verlauf einer Covid-Infektion aus. Das sei aber ein Trugschluss. “Es kann auch junge Menschen treffen”, so Kurz, der weiter ausführt, dass man derzeit mehr und mehr das Phänomen “Long-Covid” beobachten würde. “Junge Menschen die sich infizieren, die gar keine starken Symptome haben aber Wochen oder Monate später bekommen sie dann teilweise schwere Erkrankungen, mit denen sie Monate zu kämpfen haben.”

Dass die Krankheit vielerorts unterschätzt wird, liegt für den Kanzler nicht zuletzt auch an den vielen Gerüchten, die sich vor allem in sozialen Netzwerken verbreiten. Hier würden auch Szenarien von angeblichen Nebenwirkungen präsentiert, die es so gar nicht geben würde.

Bundeskanzler Sebastian Kurz zeigte sich beim Besuch von der eXXpress-Redaktion beeindruckt

Beitrag für die Gesellschaft

“Ich selber bin 34. Meine Sorge war es auch nicht, selbst zu erkranken. Die Sorge war, meine Eltern anzustecken und dort vielleicht dann einen schweren Krankheitsverlauf miterleben zu müssen”, so der Kanzler. In der Impfung sieht er auch einen Beitrag für die gesamte Gesellschaft, das Virus zurück zu drängen.