Kurz lernte Anfang des Jahres bei einem Israel-Besuch den Unternehmer Shalev Hulio kennen. Der ehemalige Kanzler suchte nach Start-ups, in die er investieren wollte. Anstatt ihm ein Startup zu empfehlen, bat Hulio Sebastian Kurz, bei seinem neuen Cybersicherheitsunternehmen mitzumachen, von dem vor allem europäische Regierungen und Unternehmen profitieren sollen.

Meldung sorgt für Überraschung in Israel

Hulio hat vor zwölf Jahren gemeinsam mit zwei anderen israelischen Unternehmern NSO Group Technologies gegründet. Internationale Bekanntheit erlangte diese Firma für IT-Security vor allem durch die von ihr entwickelte Spionagesoftware Pegasus, einem durchaus umstrittenen Instrument zur Ausspähung von Terror- und Verbrechensverdächtigen.

In Israel sorgt die Unternehmensgründung für mediale Aufmerksamkeit.

Auf der Startseite von „Globes“

Fokus auf Europa

„Während meiner Zeit als Bundeskanzler habe ich viele Angriffe auf Regierungen, aber auch auf Produktions- und Energieanlagen erlebt, über die meistens in den Medien nicht berichtet wurde”, sagte Kurz gegenüber der israelischen Wirtschaftszeitung „Globes“. „Das hat weitreichende Auswirkungen auf die Lieferketten, aber auch auf die reguläre Energieversorgung und öffentliche Dienstleistungen wie Wasser und Krankenhäuser.“ Auf die Frage von „Globes“, ob Dream seine Produkte auch in undemokratische Länder verkaufen werde, antwortete Kurz, dass sich das Unternehmen derzeit auf Europa konzentriere. „Dies ist ein Unternehmen, das in Israel gegründet wurde und sich derzeit auf den europäischen Markt konzentriert.“

Dream Security konzentriert sich auf Cybersicherheit für kritische Infrastrukturen, also Gas-, Öl- und Wasseranlagen, und soll sie vor Lösegeld- und Terrorangriffen schützen.

Kurz auch sonst sehr aktiv

Auch sonst sorgt der ehemalige Kanzler für Schlagzeilen. Nun erscheint sein neues Buch „Reden wir über Politik“. In dieser Biographie spricht Kurz über die hellen und dunklen Seiten der Spitzenpolitik, und erinnert sich zurück an seine Begegnungen mit Putin, Trump und Xi.

Nach seinem Ausscheiden aus der Politik machte sich Kurz mit der Firma „SK Management GmbH“ selbstständig. Darüber hinaus betreibt Kurz gemeinsam mit Alexander Schütz die Investment-Gesellschaft „AS2K“, berät auch selbst Unternehmen und ist für US-Tech-Investor Peter Thiel in den USA tätig.