„Rückblickend gesehen war es wahrscheinlich ein Fehler, sich mit der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft anzulegen. Zumindest für mich persönlich“, meint Sebastian Kurz (36) im neuen Buch, das die Krone-Kolumnistin Conny Bischofberger geschrieben hat.

Dieser Satz zeigt sehr viel von der aktuellen innenpolitischen Situation in Österreich: Ein früherer Bundeskanzler und jetziger Top-Investor erklärt, dass es offenbar nicht klug war, die Justiz offen zu kritisieren – weil ihm dies dann persönlich geschadet hätte.

Zur Erinnerung: Der Ex-ÖVP-Chef sagte in einem Hintergrundgespräch vor Journalisten Anfang 2020 deutlich seine Meinung über die möglichen Leaks der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) und deren mutmaßliche Nähe zur SPÖ. Im Oktober 2021 bestätigte dann die WKStA “Korruptionsermittlungen” gegen Kurz – bis heute laufen diese Erhebungen ohne ein kommuniziertes Ergebnis, also nun schon ein Jahr.

Das neue Buch über Sebastian Kurz (36).

Sebastian Kurz erklärt auch "Oasch"-Sager

Auf den 237 Seiten des neuen Buches erklärt Sebastian Kurz auch seinen “Oasch”-Ausdruck gegenüber Ex-Vizekanzler Reinhold Mitterlehner: „Bei all dem, was auch ich in den Chats geschrieben habe, gibt es in meinen Augen eigentlich nur eine einzige Nachricht, die man mir vorwerfen kann. Und zwar, dass ich über meinen Vorgänger Reinhold Mitterlehner bestätigend geschrieben habe, er sei ein ,Oarsch’.”

Und Kurz meint weiter: “Zu meiner Verteidigung darf ich vielleicht anführen, dass er zuvor ein ganzes Buch geschrieben hat, in dem ich sehr negativ dargestellt wurde, und dieses auch veröffentlicht hat. Angesichts dessen war meine sehr kurze Reaktion darauf, die nicht einmal für die ­Öffentlichkeit gedacht war, ein wesentlich bescheidenerer Ausdruck der eigenen Emotion, als es bei ihm der Fall war.“

Morgen, Samstag, zeigt exxpressTV und exxpress.at ein Interview mit Sebastian Kurz – es wird spannend.

Damals im Bundeskanzleramt: Ex-ÖVP-Chef Sebastian Kurz
Sebastian Kurz im eXXpress-Interview mit Richard Schmitt.