“Diese Tonbandaufzeichnung stellt eine Bombe für den derzeitigen Ermittlungsstand dar und widerlegt massiv die Aussagen, die Thomas Schmid bei den Einvernahmen geäußert hat, um Kronzeuge zu werden”, betonte Suppan in einer schriftlichen Mitteilung an die APA. Nähere Informationen dazu gab es vorerst nicht.

Telefonat wurde aufgezeichnet

Konkret handelt es sich um ein aufgezeichnetes Telefonat vom Oktober 2021 fragt Kurz mehrmals, wie man darauf komme, dass er in die Umfragen-Affäre involviert sei. Schmid erklärt ihm daraufhin in groben Zügen, wie die Kooperation mit der Meinungsforscherin Sabine Beinschab abgelaufen sei. Kurz fragt, wie man darauf kommen, dass er so etwas beauftragt habe. “Die bauen sich ihre eigenen Geschichten zusammen”, antwortet Schmid.

Schmid ist in dem Gespräch auch bemüht, seine eigene Rolle kleinzuhalten: “Ich hab mich um diese Dinge ja nie gekümmert”, sagt er, “um Rechnungen oder irgendwas in dem Zusammenhang.”Schmid ist in dem Gespräch auch bemüht, seine eigene Rolle kleinzuhalten: “Ich hab mich um diese Dinge ja nie gekümmert”, sagt er, “um Rechnungen oder irgendwas in dem Zusammenhang.”

Anwalt Werner Suppan und Sebastian Kurz

"Aussagen sind keine echtes Schuldgeständnis"

Schmids Aussagen seien “keine Überraschung”, meinte Kurz auf Facebook. Der Ex-Kanzler will weiterhin beweisen, dass die Aussagen falsch seien. Auch Kritik am Vorgehen an der Ermittlungsbehörde erhebt Kurz ein weiteres Mal. “Diese Aussagen sind für die WKStA sehr willkommen, da es nach einem Jahr Ermittlungsverfahren rein gar nichts gab, das die Vorwürfe gegen mich bestätigt hätte.” Obwohl jeder Lebensbereich Schmids in Chatnachrichten bekanntlich voll dokumentiert sei, sei interessanterweise genau zu den jüngst erhobenen Anschuldigungen keine einzige zu finden. Schmid hatte Kurz massiv belastet und unter anderem angegeben, die Idee zum sogenannten “Beinschab-Tool” sei von ihm gekommen.

Auch die Glaubwürdigkeit Schmids stellt Kurz auf Facebook infrage. In Wahrheit seien die Aussagen vor der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) kein echtes Schuldeingeständnis, sondern hätten lediglich das Ziel, “für das eigene Fehlverhalten nicht bestraft zu werden, indem man andere beschuldigt”. Schmid sage in seinen jetzigen Aussagen zudem selbst, dass er in seinen Chats Menschen wiederholt belogen habe “und er jedem oft das erzählt hat, was er hören wollte”, so Kurz. “Am Ende wird sich herausstellen, dass das auch in diesem Fall zutrifft.”