Ob auf der eXXpress-Seite, auf Twitter oder Facebook: Deutschlands Innenminister Horst Seehofer (72, CSU) erntet zurzeit Kopfschütteln bei den eXXpress-Lesern. In einem Interview hatte er Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) massiv attackiert – der eXXpress berichtete. Offensichtlich stört Seehofer Wiens harte Asyl-Linie. Die EU-Kommission habe “bislang kein Mittel gegen den Egoismus einiger EU-Mitgliedsstaaten, dazu zählt auch Österreich”, erklärte er. “Eine verlässliche Zusammenarbeit bei der Migration gibt es für uns im Moment mit Frankreich. Aber das reicht nicht.”

Die Reaktionen auf seine Worte ließen nicht lange auf sich warten.

Lenkt vom Scheitern der EU-Asylpolitik ab

“Deutschlands Innenminister Seehofer möchte wohl von den Problemen im eigenen Land ablenken”, meint ein eXXpress-Leser. “Die Asylpolitik der EU, das Verteilen von Flüchtlingen ist gescheitert. Solange die sozialen Leistungen in Schweden, Deutschland und Österreich für Asylanten so lukrativ bleiben, wird sich daran auch nichts ändern.”

Sämtliche User sehen Deutschland in Asly-Fragen ohnehin auf dem falschen Weg – “schon seit 2015”, wie ein User meint. Manche bringen auch inhaltliche Vorschläge, wie Asylpolitik funktionieren könnte: “Asylbeschränkung statt Verteilung. Das ist das eigentliche Thema. Seehofer ist auf dem falschen Weg”, schreibt ein Twitterer.

"Seehofer tritt anders auf als früher"

Einige Leser verweisen auf die hohen Asylanträge pro Kopf in Österreich – nirgendwo sonst ist das Verhältnis so hoch in der EU. “Wenn da der Kanzler was dagegen tun will, dann ist das normal, nicht egoistisch”, erklärt dazu ein Kommentator.

Horst Seehofer scheint schon seit längerem keinen allzu guten Ruf zu genießen. Er habe seine Ansichten schon öfters geändert, ist zu lesen, und zwar jedes Mal zu Gunsten von Angela Merkel. Das haben einige nicht vergessen. “Meines Erachtens hat sich Seehofer sehr verändert, seit er in der Bundespolitik bzw. Innenminister ist”, schreibt ein Leser. “Er tritt jetzt anders auf und hat andere Ansichten als früher. Der Wechsel in die Bundespolitik scheint ihm nicht gutgetan zu haben.”

Mit Blick auf Seehofer und Angela Merkel meint ein Anderer: “Wenn Kurz genau das Gegenteil von dem macht, was die wollen, liegt er genau richtig.”