Es war der erste Tag nach der Frauen-Europameisterschaft für Tatjana Hänni im Büro. Dabei sah sich die Schweizer Frauenfussball-Chefin gleich mit einem Hass-Brief konfrontiert. Hänni postete den Hass-Brief auf Twitter. Dieser beinhaltete sexistische Beleidigungen. Dieser Brief stammt von einem Anhänger, der offensichtlich kein Fan des Frauen-Fußballs ist. Das bekräftige er auch in seinem Schreiben.

Dabei nahm sich der Verfasser des Briefes kein Blatt vor den Mund, wie man im Tweet unschwer erkennen kann. Das Posting ging viral. An die 1500 Personen kommentierten den Beitrag von Hänni auf Twitter. Neben der Frauen-Fußballchefin wurden auch die ehemalige Schweiz-Trainerin Martina Voss-Tecklenburg und Spielerin Alisha Lehmann wüst beschimpft. Voss-Tecklenburg ist mittlerweile deutsche Teamchefin und führte die DFB-Damen bei der Europameisterschaft bis ins Finale. Dort musste man sich Gastgeber England geschlagen geben.

Am Donnerstag äußerte sich die Direktorin des Frauenfußballs im Schweizer Fußballverband auf Anfrage von “Blick” ausführlicher zum Hass-Brief: “Ich habe sehr viele aufmunternde Rückmeldungen erhalten. Vielen Dank dafür,” schrieb Hänni zu Beginn. “Mit der Publikation dieses Briefes wollte ich die Öffentlichkeit weiter sensibilisieren und aufzeigen, dass Respekt und Toleranz noch immer zu oft mit Füßen getreten werden,” meinte die ehemalige Fußballerin und Trainerin.

Man erhalte immer wieder Zuschriften in Mails, in denen Nationalspielerinnen des Schweizer Fußballverbandes erniedrigt oder beleidigt werden. “Diese Äußerungen sind respektlos, niederträchtig und verletzend. Respekt und Toleranz sind gelebte Grundwerte im SFV,” betonte die Funktionärin weiter. Hänni ist bekannte Verfechterin des Frauen-Fußballs.