Die Politik kritisierte Paris St. Germain für einen KurzflugAPA/AFP/FRANCK FIFE

Paris St. Germain hat derzeit einen richtigen Lauf. In der französischen Meisterschaft feiert die Starttruppe einen Sieg nach dem anderen. Am Samstag setzte sich die Mannschaft von Christophe Galtier bei Nantes mit 3:0 durch. Doch viel mehr als der Sieg sorgte die Tatsache, dass PSG statt dem Zug das Flugzeug genommen hat. Dabei liegt Nantes nur 380 Kilometer von Paris entfernt.

Die französische Sportministerin Amélie Oudéa-Castéra hat sich aufgrund der kurzen Flugreise und auch am Umgang mit der Kritik daran erbost gezeigt. PSG-Trainer Christophe Galtier hatte am Montagabend auf der Pressekonferenz zum Champions-League-Auftakt gegen Juventus Turin ironisch auf die Frage reagiert, warum der französische Meister zum Spiel nach Nantes geflogen sei, statt mit der Bahn zu reisen.

Galtier sagte zuvor, er habe mit einer derartigen Frage gerechnet und antwortete, man werde mit der Firma, die die Reisen der PSG-Mannschaft organisiere, darüber sprechen, beim nächsten Mal einen Strandsegler zu nutzen. Stürmerstar Kylian Mbappé brach bei der Frage nach einem kurzen Blick von Galtier in Gelächter aus.

Scharfe Kritik von der Politik

Frankreichs Sportministerin meldete sich daraufhin via Twitter zu Wort: “Herr Galtier, wir sind von Ihnen sachdienlichere und verantwortungsvollere Antworten gewohnt – sollen wir darüber reden?

Auch die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo äußerte sich zu diesem Vorfall und forderte den französischen Spitzenclub zum “Aufwachen” auf. Sie verlangte einen seriösen Umgang mit der Frage.

Die Reise hätte mit dem Hochgeschwindigkeitszug TGV etwa zwei Stunden gedauert. Das betonte der Chef des Unternehmens, Alain Krakovitch. Der Club rechtfertigte den kurzen Flug damit, dass nach dem 3:0-Sieg am Samstagabend anders als mit dem TGV noch die Rückreise möglich gewesen sei. Krakovitch erneuerte indes seinen Vorschlag, den Einsatz der Züge an die speziellen Bedürfnisse anzupassen. PSG teilte mit, man nehme das Thema sehr ernst. Bei jedem der etwa 25 Auswärtsspiele pro Saison würde die beste Möglichkeit geprüft.