Am Montagnachmittag sitzen sie sich wieder gegenüber: Die Verhandlungsparteien um einen neuen Kollektivvertrag für die Eisenbahner. Zuletzt lagen Gewerkschaft und Arbeitgebervertreter weit auseinander.

Vergangenen Montag riefen die ÖBB-Gewerkschafter zum ersten ganztägigen Warnstreik auf. Im ganzen Land fuhr kein einziger Zug mehr, der Fremdenverkehr aus dem Ausland strandete an den Grenzen. Der befürchtete Verkehrskollaps in den Großstädten blieb jedoch aus. Der nächste Warnstreik könnte den Bahnkunden  schon bald wieder drohen.

Die Tarifparteien treffen sich am Nachmittag in der Wirtschaftskammer, haben sich selbst einen Maulkorb auferlegt: “Es ist die Zeit gekommen, nicht mehr alles über die Medien zu kommentieren”, hieß es aus der Verhandlungsrunde.

Die Gewerkschaft forderte zuletzt eine Lohnerhöhung von durchschnittlich zwölf Prozent sowie eine Mindesterhöhung des Istlohns um 400 Euro. Die Arbeitgeber boten 8,4 Prozent und eine Mindesterhöhung von 208 Euro an.

Die zuständige Ministerin Leonore Gewessler (Grüne) hält sich bislang raus, hofft aber auf eine rasche Einigung: “Die Kunden verlassen sich auf den öffentlichen Verkehr.”