Die Aussagen der Expertin bekommen eine besondere Gewichtung, blickt man auf ihren Hintergrund. Susanne Haases “Confidence DNA-Analysen GmbH” ist Teil jener Bietergemeinschaft, die die PCR-Tests an Schulen abwickelt.  Dennoch findet sie: “Vielleicht braucht man in den Schulen Gratistests, aber nicht in Apotheken. Für die ist das ein Business-Modell. Ich muss das sagen, auch wenn ich gegen mein eigenes Geschäft spreche.”

Besonders motivierte „Dauertester“ sind Haas ein Dorn im Auge: “Leute testen sich aus Jux und Tollerei. Täglich ohne Symptome zu testen ist nicht gut.” Damit überlaste man das System. “Und wir schmeißen Steuergeld in hohem Bogen beim Fenster raus”, konstatiert sie gegenüber „Heute“.

Die "Gratis"-Tests kommen Österreich teurer als das Impfen

In keinem EU-Land wird zurzeit so viel getestet wie in Österreich. Die “Gratis”-Corona-Tests kommen die Bürger aber ganz schön teuer. Sie verursachen Milliardenkosten, wie die Beantwortung einer Budgetanfrage der Neos ergeben hat. Das Gesundheitsministerium rechnet demnach für das laufende Jahr mit Testkosten in der Höhe von 1,6 Milliarden Euro. Kommendes Jahr sollen es weitere 1,3 Milliarden Euro sein.

Die Wiener Denkfabrik Agenda Austria hat nun errechnet: Die Ausgaben für die Impfungen nehmen sich daneben geradezu bescheiden aus.

“Die hohen Testkosten zeigen auch, dass gratis alles andere als kostenlos bedeutet”, analysiert Agenda-Austria-Direktor Franz Schellhorn. Genügend Testkapazitäten seien allerdings wichtig, um eine rasche Ausbreitung der Pandemie zu verhindern, unterstreicht Schellhorn. Was man dabei aber nicht vergessen sollte: “Noch wichtiger ist aber eine hohe Durchimpfung der Bevölkerung. Wir müssen weitere Lockdowns, die dem Land verheerenden wirtschaftlichen Schaden zufügen, verhindern.”