FPÖ-Landesobmann Udo Landbauer geht mit dem Ziel, “das System der ÖVP zu brechen”, in die Niederösterreichischen Landtagswahlen, die am 29. Jänner stattfinden werden. Er prognostiziert der ÖVP einen “gehörigen Dämpfer” – dies könne auch zu Neuwahlen auf Bundesebene führen.  Der 29. Jänner werde demnach zu einer “Schicksalswahl”, unterstreicht er im Interview mit der APA.

Absolute Mehrheit soll gebrochen werden

Ein wichtiges Ziel der Freiheitlichen sei es, die absolute Mehrheit der ÖVP im Land zu brechen, so der Spitzenkandidat. Damit verbunden wäre eine “Signalwirkung auch für die Bundesebene”, hinsichtlich Neuwahlen. Aktuell ermögliche es die Volkspartei Niederösterreich, dass in der Regierung in Wien ein Karl Nehammer und Gerhard Karner sowie “in den höchsten Ämtern der Republik” ein Wolfgang Sobotka sitzen. “Das wird nicht mehr möglich sein, wenn das eintritt, was wir vorhaben, dass nämlich die ÖVP abgestraft wird”, sagt Landbauer.

Traditionell liegt der FPÖ besonders das Thema Migration am Herzen. Das “Asylchaos” sei “allgegenwärtig” und habe mit 120.000 Asylwerbern 2022 “das Horrorjahr 2015 bereits in den Schatten gestellt”. Im Bereich Korruption seien “die Einflussnahmen, der Machtmissbrauch, der Postenschacher der ÖVP beinhaltet”, die am Ende des vergangenen Jahres in Inseratenkorruption gegipfelt haben.

ÖVP würde es gut tun, "eine Zeit lang aus der Regierung draußen zu sein"

Ein “Neuanfang” bedeute, dass die ÖVP keine absolute Mehrheit mehr habe und “möglichst weit herunterfällt”. Personell gehe es um das Ende des Systems Mikl-Leitner. “Dann bleibt für das Land nur zu hoffen, dass die ÖVP jemanden ins Rennen schicken wird, der integrer ist, mit Korruption Schluss macht, der kurz gesagt bereit ist, Inhalte umzusetzen, die wir Freiheitliche seit Jahren fordern. Inhalte, wo wir am Beginn gescholten wurden”, führt Landbauer Asylchaos, Korruption, Preisexplosion sowie Corona an, “wo wir am Ende des Tages recht behalten sollten”.

Landbauer möchte das "System Mikl-Leitner" brechenAPA

“Wenn wir wollen, dass sich im größten Bundesland etwas verändert”, sei es notwendig, dass Mikl-Leitner künftig nicht mehr Landeshauptfrau ist, sagte der freiheitliche Spitzenkandidat. “Darauf arbeiten wir auch hin.” Der ÖVP würde es gut tun, wenn sie im Land “und umso wichtiger auf Bundesebene eine Zeit lang aus der Regierung draußen” wäre, sagte Landbauer weiter. Wesentlich sei, dass die Volkspartei nicht allein entscheiden könne. Auch habe er den Eindruck, “dass die Wählerschaft sensibler geworden ist”.

Trotz all seiner Kritik schließt Landbauer eine Koalition mit der Volkspartei nicht aus. “Ich habe noch nie eine andere Partei ausgeschlossen, ich werde es auch in Zukunft nicht tun.” Es gehe darum, herauszufiltern, wer bereit sei, nach einer Wahl “zur Vernunft zu kommen und freiheitliche Inhalte auch in Umsetzung zu bringen. Einen billigen, faulen Kompromiss darf und wird es mit uns nicht geben”, betont der FPÖ-Landeschef.