Nun stoßen der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) und der Rektor der Grazer Med-Uni, Hellmut Samonigg, die Debatte um eine Impfpflicht an. Allerdings soll zuerst das Volk befragt werden. Er verstehe nicht, warum die Politik Angst davor habe, meint Samonigg. Der Uni-Rektor ist kampagnenerfahren. Er hat schon die “Don’t-Smoke”-Initiative gestartet. Nun ist er überzeugt: Nur eine allgemeine Impfpflicht kann Österreich aus dem Corona-Dilemma führen. Ohne eine Durchimpfung sei die Pandemie nicht in den Griff zu bekommen.

Für die Idee einer Befragung zur Impflicht erhält er nun Rückendeckung aus der Politik. Schützenhöfer geht sogar einen Schritt weiter.

Der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) könnte sich eine Impfpflicht vorstellen – als letzten Ausweg.APA/ERWIN SCHERIAU

Schützenhöfer: "Ein vierter Lockdown wäre eine Katastrophe"

Der steirische Landeshauptmann denkt sogar an eine Volksabstimmung – als letzten Ausweg, sofern die neuen Beschränkungen samt 2G-Regeln nicht greifen sollten. “Ein vierter allgemeiner Lockdown wäre für die Gesellschaft und die Wirtschaft eine Katastrophe. Wir können ihn verhindern, auch wenn es fünf nach zwölf ist”, sagt er gegenüber dem “Standard”. Schließlich müsse man die Impfquote signifikant erhöhen.

Samonigg will auf jeden Fall massiv dafür werben, “das Volk über die Frage einer Impfpflicht abstimmen zu lassen. In welcher Form auch immer.” Und: “Die Situation auf den Intensivstationen wird täglich dramatischer, wir treiben ohnehin in Richtung Impfpflicht. Je länger zugewartet wird, desto tiefer wird die Spaltung in der Gesellschaft.”