Der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat die lange Schließung von Schulen und Kindergärten während der Corona-Pandemie als Fehler bezeichnet. Unternehmen seien relativ geschont worden, sagte der SPD-Politiker am Montag im ARD-“Morgenmagazin”. “Wir sind aber bei den Schulen und bei den Kindern sehr hart eingestiegen.” Das könne durchaus kritisiert werden.

“Damals wurde das aber von den Wissenschaftern, die die (deutsche) Bundesregierung beraten haben, angeraten”, erklärte Lauterbach. Zu dem Zeitpunkt sei noch zu wenig über die Übertragung des Virus bekannt gewesen.

Während der Corona-Pandemie ein häufiges BildQuelle: Jörg Carstensen/ dpa

Gäbe es heute eine Pandemie: „Wir würden ganz anders herangehen“

Mit Blick auf eine mögliche nächste Pandemie zeigte Lauterbach sich jedenfalls optimistisch: “(…) Wir sind sehr viel besser vorbereitet, wir haben viel gelernt und wir würden ganz anders herangehen.” Im Vergleich mit anderen Ländern mit einer ähnlich alten Bevölkerung sei Deutschland zudem noch relativ gut durchgekommen.

Um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen, waren deutsche Schulen und Kindergärten in den ersten Corona-Wellen teils monatelang geschlossen geblieben. Lauterbach war zu dem Zeitpunkt allerdings noch nicht Gesundheitsminister, aber als SPD-Gesundheitsexperte in der gemeinsamen Regierung mit der Union an wichtigen Entscheidungen beteiligt. Gesundheitsminister war damals Jens Spahn (CDU).