“Die Gefahr ist ernst, sie ist real, sie darf nicht unterschätzt werden”, sagte Lawrow in einem Interview, in dem er auf die Möglichkeit eines III. Weltkriegs angesprochen wurde.

Diese harte Aussage kommt nicht unerwartet: Zahlreiche europäische Nationen beliefern mittlerweile die ukrainischen Streitkräfte mit Kampfpanzern, Raketen, Geschützen und bilden sogar ukrainische Truppen aus. Genau vor dieser “Anbindung” der Ukraine an die NATO- und EU-Staaten hatte auch Wladimir Putin stets gewarnt und dieses prophezeite und nun eingetretene Szenario schon lange vor Beginn der Invasion scharf kritisiert.

Lawrow versicherte allerdings, dass er kein Interesse an einer weiteren Eskalation des Kriegs habe. Im Gegenteil sei er mit Blick auf die Ukraine zuversichtlich, dass am Ende des Kriegs “die Unterzeichnung eines Abkommens” stehen werde. Russland wolle deshalb die Friedensverhandlungen mit der ukrainischen Delegation fortsetzen, sagte Lawrow.

Er machte aber auch deutlich, dass Russland auf seinen Forderungen beharren würde. “Der gute Wille hat seine Grenzen”, sagte der Außenminister.

Brennende Wohnblocks in der Ukraine - Lawrow warnt nun vor einer Ausweitung des Krieges.

Andeutung, dass noch größere Offensive kommt

Sergej Lawrow betonte auch, dass Russland auf seinen Forderungen beharren würde. “Der gute Wille hat seine Grenzen”, sagte er. Denn wenn dieser nicht auf “Gegenseitigkeit” beruhe, “hilft dies dem Verhandlungsprozess nicht”. Welche Rahmenbedingungen ein solches Abkommen benötige, sagte er, hänge vom “Stand der Kampfhandlungen” ab, die zum Zeitpunkt des “Realwerdens des Abkommens stattgefunden haben werden”. Das ist eine klare Andeutung, dass die große Offensive der russischen Armee noch gar nicht begonnen hat.

Der russische Außenminister kritisierte im Interview auch direkt den ukrainischen Staatschef: Wolodymyr Selenskyj würde nur “vortäuschen”, dass er verhandle. “Er ist ein guter Schauspieler”, meinte Lawrow unter Anspielung auf Selenskyjs frühere Karriere als Komiker und Seriendarsteller. “Wenn Sie aufmerksam beobachten und lesen, was er sagt, finden Sie eintausend Widersprüche.”

Ihm wirft Lawrow vor, den Willen zum Frieden nur "vorzutäuschen": Wolodymyr Selenskyj.