Die „Letzte Generation“ ist nicht gleich Generation Z. Auf die schöne, neue Welt der Klimaneutralität können junge Menschen gerne verzichten. Zwar ist ihnen der Klimawandel durchaus wichtig. Doch ihr Verhalten wollen sie in vielen Bereichen nicht ändern. Die Prioritäten ihrer Eltern und Großeltern – etwa beim Autofahren – sind großteils auch die ihrigen. Auch mit Klebe-Blockaden der Klima-Chaoten kann sich eine Mehrheit der Jugend nicht so Recht anfreunden.

Das ist das Ergebnis einer vom Radiosender Ö3 und vom Meinungsforschungsinstitut Sora durchgeführten Befragung vom 17. April bis zum 14. Mai unter 39.481 Menschen, von denen 90 Prozent 16 bis 25 Jahre alt sind. Die Studie liefert umfassende Einblicke in die Wünsche und Pläne der sogenannten Generation Z. Der Besitz von PKWs, die auch nicht unbedingt E-Autos sein müssen, gehört auch dazu. Ein genauerer Blick auf die Ergebnisse ist erhellend.

62 Prozent wollen weiterhin Diesel und Benziner fahren

62 Prozent – beinahe zwei Drittel – erklären, sie werden sich einen Verbrenner zulegen. Interessanterweise ist dieser Anteil bei den 16- bis 17-Jährigen mit 67 Prozent sogar noch größer. „Schuld“ daran dürfte vor allem die männliche Jugend sein: 76 Prozent, mehr als drei Viertel, wollen Autos wie bisher nicht verzichten. Das passt so gar nicht zur EU, die den Verkauf von Neuwagen mit Verbrenner-Motoren ab 2035 verbieten will.

In Summe haben nur 21 Prozent vor, sich ein E-Auto oder einen PKW mit einem anderen alternativen Antrieb zu beschaffen, 17 Prozent wollen auf Autos gänzlich verzichten.

Von Tempo-Limits auf 30, 80 oder 100 Stundenkilometern halten 60 Prozent ebenfalls nichts, nur 40 Prozent finden sie gut. Tendenziell lehnen ältere Umfrageteilnehmer, die schon berufstätig sind, solche Geschwindigkeitsbeschränkungen in noch größerem Ausmaß ab.

Die meisten wollen Kinder kriegen – trotz Klimawandel

Keineswegs repräsentativ sind auch jene Menschen, die sich zurzeit allerorts für das Klima festkleben, ewig lange Staus verursachen oder auf Schulstreiks gehen: 70 Prozent finden das nicht gut, weil es „nichts bewirkt und die Bevölkerung nur spaltet“.

Dem Klima zuliebe wollen die meisten auch nicht auf eine Familie verzichten. 64 Prozent betrachten Kinder als „Teil eines gelungenen Lebens“. Nur elf Prozent erklären, sie wollen keine, weil „die Zukunft so unsicher ist“, und man daher „keine Kinder in die Welt setzen“ will. 25 Prozent meinen: Nachwuchs sei kein Muss, weil er das Leben schon sehr einschränkt. Interessanterweise sehen das Männer in noch stärkerem Ausmaß so: 69 Prozent betrachten Kinder sie als Teil eines gelungen Lebens, bei Frauen sind es nur 61 Prozent.

Ferienspaß mit der Familie: Das soll es weiterhin geben, egal wie heiß es wird.

Gespalten ist die Generation Z übrigens bei der „Political Correctness“: 45 Prozent finden, sie „nervt“, 55 Prozent halten sie für wichtig.

Die Träume, Wünsche und Bedürfnisse der Jugend überschneiden sich großteils mit jenen der älteren Generation. Der Klimawandel bereitet durchaus vielen Sorgen (61 Prozent), wenn auch nicht im gleichen Maße wie der Krieg (77 Prozent) und die Kluft zwischen Reich und Arm (64 Prozent). Doch das Leben, das ihre Eltern und Großeltern führten – Auto, Kinder, Tempo –  , das wollen die Jungen auch führen. Fazit: Es besteht kein Grund, rund um die Themen Klimawandel und Elektro-Mobilität Alt und Jung gegeneinander auszuspielen.